Klassik trifft auf »Pur« und »Toto«

Laubach (fp). Vom traditionellen Marsch über die Opernkomposition bis zum Medley bekannter Titel der deutschen Gruppe »Pur« bot das Heeresmusikkorps Kassel einen außergewöhnlichen Klanggenuss bei seinem dritten Auftritt in Laubach. Am Mittwochabend spielten die Musikerinnen und Musiker in der vollen Sport- und Kulturhalle ein Benefizkonzert zum Erhalt der Laubacher Schwimmbäder.
Unter der Leitung von Oberstleutnant Tobias Terhardt traf das Ensemble mit einem Repertoire von klassischer Musik bis zu modernen Rock-Popsongs in teilweise speziell angefertigten Arrangements jeden Geschmack des Publikums. Das entließ die Soldatinnen und Soldaten am Ende erst nach zwei Zugaben.
Den Auftakt bildete der Defiliermarsch von Carl Faust. Mit der Ouvertüre zum Bühnenwerk »Wilhelm Tell« folgte eine Komposition aus der einzigen großen Oper, die Gioacchino Rossini für das Pariser Publikum geschrieben hatte.
Hommage an Udo Jürgens
Instrumental eindrucksvoll stellten die Musiker die sinfonische Dichtung »Marsch aus Wallensteins Lager« dar. Der tschechische Komponist Bedrich Smetana beschrieb die Lebensbedingungen in den Schweizer Alpen während des Befreiungskrieges unter Wallenstein gegen die Habsburger. Immer mehr Instrumente gesellten sich dazu, um Morgendämmerung, aufkommenden Wind bis zum Sturm musikalisch darzustellen.
Selten gespielt und weitgehend unbekannt ist »Die Krone der Schöpfung« von Udo Jürgens. Dies könne auch an der vollen Länge von 16 Minuten dauern, erklärte Dirigent Terhardt. In Laubach wurde das Werk aufgeführt: Es passe mit seinen gesellschaftskritischen Text zur gegenwärtigen Situation, in der man sich um den Fortbestand der Erde sorge, so Terhard. Markus Klöppner übernahm den gesanglichen Solopart. Als Begleitmusik zum Film »Das große Rennen um die Welt« komponierte Henry Mancini die »Pie in the Face Polka«. An der Piccoloflöte brillierte dabei Svenja Borgstädt. Die fliegenden Torten zur Kuchenschlacht im Film von 1965 waren förmlich in der Sport- und Kulturhalle zu spüren. Mit »Jubelklänge« von Ernst Liebel meldeten sich die Musiker aus der Pause zurück. Danach gab es einen echten Leckerbissen aus der Karabik. Beim »Steel Pan Medley« schlug Schlagzeugerin Claudia Römer die Steel Pan. Das Musikinstrument wurde handgefertigt aus dem mittelamerikanischen Subkontinent geliefert. Mit der weltbekannten Melodie »Somewhere over the Rainbow« verband das Korps den Wunsch auf Frieden in Europa. Michael Sperer spielte den Solopart.
Mit »›Toto‹ for Trombones« erklangen bekannte Stücke der berühmten Gruppe in der Aufarbeitung für sinfonische Blasorchester, hier speziell für vier Posaunen. »›Pur‹ on Tour« bildete den Abschluss. Auch dieses Medley war ein Spezialarrangement für das Musikkorps. Am Ende waren die Zuhörer begeistert, spendeten stehenden Applaus und entließen die Musiker nicht ohne Zugabe. Die spielten den »Deutschmeister Regimentsmarsch« und abschließend die Nationalhymne.
Bürgermeister Matthias Meyer eingangs und Stadtverordnetenvorsteher Joachim M. Kühn zum Ende dankten dem Heeresmusikkorps für den Auftritt in Laubach. Sie sprachen die Hoffnung aus, die Musiker zu einem Serenadenkonzert im Schlosshof begrüßen zu können. Der Dank ging auch an die vielen Helfer, wie den Mitarbeitern der Tourismus GmbH oder des Bauhofes. Zum Gelingen trugen ferner der Förderverein Schwimmbäder und der Karnevalverein bei. Kühn lobte insbesondere ukrainische Jugendliche, die dem Förderverein bei Auf- und Abbau und im Getränkeservice halfen und dabei sehr engagiert agierten. FOTO: FP