Keine günstige Lösung

Seit Monaten bereitet die Wasserförderung im Hirtenbachbrunnen in Laubach Probleme. Die Verunreinigung mit Trübstoffen machen nach wie vor die Chlorung des Trinkwassers notwendig. Eine neue Filteranlage könnte in Jahresfrist Abhilfe schaffen. Doch das wird teuer.
Schon seit Monaten müssen die Einwohner von Laubach, Wetterfeld und Münster mit der Chlorung ihres Trinkwassers leben. Der Grund dafür sind Trübstoffe im Wasser, deren genaue Ursache auch nach zahlreichen Untersuchungen nicht gefunden werden konnte. In der Sitzung des Haupt-, Bau-, Finanz- und Umweltausschuss am Dienstag wurde nun eine Lösung für das Problem präsentiert.
Schwierige Suche nach Ursachen
Rund 1,2 Millionen Euro hat die Stadt Laubach bislang dafür ausgegeben, die Ursache für die Verschmutzung des Wassers zu finden. Doch ohne Erfolg. »Wir mussten alle möglichen Ursachen abklären. Auch musste geprüft werden, ob der Brunnen überhaupt noch ergiebig genug ist, um eine Sanierung zu rechtfertigen«, sagte Bauamtsleiter Martin Bouda.
Gemeinsam mit einem Fachbüro - dem auf die Wasserversorgung spezialisierten Ingenieurbüro Bieske und Partner aus Lohmar (Nordrhein-Westfalen) - suchte man nun nach einer Lösung für das Problem. Doch die Hoffnung, die Eintrübung des Wassers durch eine einfache Filtrationsanlage beheben zu können, wurde zerschlagen: »Damit ist die einzige Option, die wir noch vorschlagen können, eine Ultra-Filtrationsanlage«, erklärte Helmut Richter vom Büro Bieske und Partner den Ausschussmitgliedern. Bei dieser wird das geförderte Wasser durch ein Membransystem geleitet und das Wasser so von kleinsten Partikeln befreit. »Wir sind überzeugt davon, dass man so der Eintrübung ein Ende bereiten und in Zukunft auf die Chlorung des Wassers verzichten kann«, sagte Richter.
Ein weiterer Vorteil: Die Anlage lässt sich in das bestehende Gebäude integrieren - ein Neubau kann vermieden werden. Günstig wird eine solche Anlage nicht: Rund eine Million Euro müsste die Stadt für die neue Filtrationsanlage und deren Einbau veranschlagen. Zudem wird in Zukunft die regelmäßige Säuberung der Filteranlage notwendig, was zu laufenden Kosten führt - geschätzt wird eine vierstellige Summe pro Jahr.
Bauamtsleiter Bouda sprach sich für dieses Vorgehen aus: »Die Bürger haben schon genug Geduld bewiesen.« Aber selbst bei einem Beschluss des Stadtparlaments werden sich die Bewohner der betroffenen Stadtteile noch etwas gedulden müssen. Ingenieur Richter schätzt die notwendige Bauzeit auf etwa ein Jahr ein: »Wenn wir im September beginnen können, sollte das Wasser im nächsten September wieder sauber sein.«
Seitens des Ausschusses gab es - bei einer Enthaltung der CDU-Fraktion - die einstimmige Beschlussempfehlung für die neue Anlage.