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Große Solidarität mit Erdbebenopfern

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Von: Thomas Brückner

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Laubach (tb/pm). Die meisten Deutschen hatten am Morgen des 6. Februar, ein Montag, die Schreckensnachricht des Erdbebens in der türkisch-syrischen Grenzregion noch gar nicht erfahren, als türkischstämmige Bewohnerinnen und Bewohner aus Laubach und Umgebung bereits Hilfsaktionen starteten. In Windeseile waren Spendenaufrufe verfasst worden.

Der Alevitische Kulturverein Laubach sammelte zunächst Kleidung und Decken. Bereits am Mittwoch wurde eine ganze Lkw-Ladung zur Sammelstelle am Frankfurter Flughafen gefahren und noch am selben Tag in einen gecharterten Flieger verfrachtet.

Spenden in Antakya übergeben

Damit nicht genug, wurden am Freitag in den Räumen des Vereins selbst zubereitete Lebensmittel hilfsbereiten Laubachern serviert und Geldspenden gesammelt. »Die Nachfrage war groß: Am Abend waren über 2000 Euro zusammengekommen«, teilt Hildegard Kammer mit. Ihr Verein legte vom eigenen Konto 2500 Euro drauf, an weiteren Geldspenden kamen 2000 Euro hinzu. Insgesamt spendete demnach das Alevitische Kulturhaus Laubach bereits über 7000 Euro. Die Summe wurde unbürokratisch in Eigeninitiative übergeben: Am Sonntag startete eine vierköpfige Delegation der alevitischen Gemeinden Laubach, Gießen und Lollar ins Erdbebengebiet und kümmerte sich vor Ort um die sinnvolle Verwendung des Geldes, in Form von Zelten, Schlafsäcken und weiteren Sachmitteln. Auch der Laubacher Bauingenieur Erdal Polat war in die stark betroffene Region Hatay, darunter die Stadt Antakya, gereist. - »Jeder tut, was er kann«, meinte Ayhan Gevsek, Vorsitzender des Yunus-Emre-Moscheevereins Laubach. Und so startete zur gleichen Zeit seine Gemeinde eine Spendenaktion. Ungezählte Lahmacun wurden zubereitet, deren Verkauf in kurzer Zeit etwa 2500 Euro erbrachte. Hinzu kamen rund 4500 Euro, die nach dem Freitagsgebet gesammelt wurden. Von den rund 400 Laubacher und Grünberger Vereinsmitgliedern seien bis dato weitere 15 000 Euro direkt aufs Konto der türkischen Katastrophenschutzorganisation AFAD überwiesen worden, schätzte Gevsek. »Und wir sammeln weiter.« Nicht vergessen sei auch der mit Sachspenden voll beladene Lkw: Über die vom türkischen Konsulat organisierte Sammelstelle in Griesheim gelangten diese Spenden per Flugzeug in die Türkei, wurden dort an die AFAD übergeben.

Am Samstag, 18. Februar, wird das Alevitische Kulturhaus am Rande des Fastnachtsumzugs erneut Lebensmittel anbieten und Spenden sammeln: ab 14 Uhr vorm ehemaligen Gasthaus Zur Traube in der Gießener Straße.

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