1. Gießener Allgemeine
  2. Kreis Gießen
  3. Laubach

Gästehaus auf dem Prüfstand

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Thomas Brückner

Kommentare

_1KREISGIESSEN40-B_11595_4c
_1KREISGIESSEN40-B_11595_4c © Red

Was bringt das Jugendgästehaus Laubachs Bürgern? Stehen die Ausgaben der Stadt für die Unterhaltung dazu im rechten Verhältnis? Sind die Konditionen des Mietvertrags mit dem Betreiber, dem Verein TokoLive, im Interesse der Kommune?

Fragen, die Laubachs SPD schon länger umtreiben. Jüngst ersuchte deren Sprecher Hartmut Roeschen um eine Gegenüberstellung der städtischen Einnahmen und Ausgaben, bezogen auf die letzten zehn Jahre. Ergebnis: Die Stadt hat mit Erlösen von 163 000 Euro ein Plus von rund 34 000 Euro gemacht.

Die Zahlen nannte Bürgermeister Matthias Meyer soeben in der Fragerunde der Stadtverordnetensitzung. Und fügte an, die Beantwortung habe der Finanzabteilung einige Stunden Arbeit beschert, zumal die Positionen aufgrund eines Wechsels des Buchungssystems schwer nachzuvollziehen seien. Zu den größten Posten der Gesamtausgaben von 129 000 Euro zählte danach mit rund 70 0000 Euro die Sicherstellung des Brandschutzes im Haus, das der Kreis in den 1950ern am Ramsberg als Jugendherberge errichten ließ.

Im Jahr 2000 aber waren dort die Lichter ausgegangen, nach der Grundsanierung für 1,2 Millionen Euro (je ein Drittel trugen Stadt, Land und Kreis) war das Anwesen in Erbbaupacht an die Stadt gegangen; im Vertrag festgeschrieben wurde die Unterhaltungspflicht. 2007 ward mit der Unterverpachtung an den Trägerverein Hessisches Wassersportzentrum eine langfristige Lösung gefunden. Seit 2015 ist TokoLive Betreiber.

Zurück zur SPD-Anfrage, zu den Erlösen von 163 000 Euro: Nach Meyer gingen darin auch die sehr hohen Fördersätze bei den Investitionen ein. Noch zu addieren seien im Übrigen die Kurbeiträge (»5000 bis 6000 Euro«) und der Bädereintritt, den die Teilnehmer an Trainingslagern des Wassersportzentrums zahlten. Nicht missachten sollten man ebenso die Einnahmen heimischer Betriebe ob der in normalen Zeiten rund 9000 Übernachtungen am Ramsberg. Was den unbefristeten Pachtvertrag angeht, stellte er klar, dass es doch gar nicht zur von der SPD abgelehnten Festschreibung auf 30 Jahre gekommen sei (entsprechende Anfrage hatte TokoLive 2021 mit größerer Planungssicherheit ob geplanter weiterer Investitionen begründet, diese aber wieder zurückgezogen, die Red.).

Wie Meyer abschließend bemerkte, tage in Kürze der Verein Wassersportzentrum, werde er dann wohl Vorstandsmitglied werden. TB/ARCHIVFOTO: TB

Auch interessant

Kommentare