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»Ein Standortfaktor für die Stadt Laubach«

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Von: Thomas Brückner

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Laubach (pm/tb). Unter dem Motto »Vorhang auf!« hat sich am Donnerstag der Trägerverein Laubacher Kultur- und Begegnungszentrum (KuBZ) gegründet. Im Rathaussaal hatten sich viele Interessierte versammelt, um den bisher lockeren Initiativkreis in einen eingetragenen Verein umzuwandeln. Dessen Zweck ist laut Satzung die »ideelle und materielle Förderung und Pflege der Kunst, der Kultur, der Bildung, der Kinder- und Jugendentwicklung, des Vereinslebens, der Traditionspflege und weiterer, das Gemeinschaftsgefühl der Laubacher stärkender Initiativen«.

In den vergangenen Monaten hatte der Initiativkreis ein Konzept erarbeitet. Danach würden im vom Verein betriebenen ehemaligen »Nahkauf« nicht nur Kunstausstellungen und -kurse, Workshops, Lesungen und sonstige Kulturveranstaltungen stattfinden; vielmehr sollen auch Jugendliche und Vereine die Räume nutzen können.

Warten auf Beschluss der Stadt

Wie es in der Pressemitteilung des Vereins weiter heißt, habe Bürgermeister Matthias Meyer das Engagement von Bürgern, Ur-Laubacher wie Neu-Bürger, gewürdigt. Sie alle verbinde das Ziel, »ein schönes Projekt für die Stadt Laubach zu schaffen«, wird Meyer zitiert, der selbst als Beisitzer dem Vorstand angehören wird. In der Vorbereitungsphase war das Bürgerteam »Kunst & Kultur« ebenso beteiligt gewesen wie eine Reihe künstlerisch-kulturell interessierter Menschen und Vertreter der Stadt.

Hintergrund der Vereinsgründung ist die Förderzusage des Landes, das für den Erwerb der Räume und Umbauten 250 000 Euro zugesagt hat. Zudem wurden in den Haushalt der Stadt Komplementärmittel eingestellt. Darüber hinaus soll im Ex-Nahkauf das lange geforderte öffentliche barrierefreie WC installiert werden, für das bereits weitere Mittel etatisiert worden sind. Auch können die Möbel für den neu gestalteten Marktplatz in den Lagerräumen untergebracht werden. Für all diese Nutzungen, so Meyer, sei der Marktplatz 1 der ideale Ort.

»Das Feld ist bereitet, der Bürgerwille deutlich vorhanden - jetzt können die Gremien der Stadt dieses Engagement würdigen und die Chance wahrnehmen, ein Kultur- und Begegnungszentrum entstehen zu lassen, das als attraktiver und lebendiger Treffpunkt große Möglichkeiten für die positive Entwicklung unserer Stadt bereithält«, sagte der künftige Vereinsvorsitzende Bernhard Schmitz. Der Anwalt stammt aus Köln, wo er lange Jahre einen Kunstverein kuratierte und über beste Verbindungen zu Künstlern und Kunst-Managern verfügt.

Zur Zweiten Vorsitzenden wurde mit Kirsten Repp die Vorsitzende des Laubacher Gewerbevereins gewählt. Rechnerin wird Stadträtin Dr. Christiane Schmahl, Schriftführer Markus Stiehl, Geschäftsführer der Laubacher Kultur und Bäder gGmbH. Beisitzer werden: Katja Niebuhr, freie Künstlerin, Anja Kuhla, Grafikerin und Tanztherapeutin, Mathilda Schmitz, Kunst-Lehramts-Studentin, Burkhard Fritz, Kulturveranstalter und Präsident des Lions Club Laubach, sowie Matthias Meyer.

Als erstes Projekt ist in Kooperation mit der KVHS eine Ausstellung mit ukrainischen Künstlern geplant; gezeigt werden eindrückliche Fotos ihrer Heimat vor und nach dem russischen Überfall.

Bleibt nun abzuwarten, ob heute Abend - nach dem Nein des Hauptausschusses (die GAZ berichtete) - das Stadtparlament dem Kauf des Anwesens doch zustimmt. Vor dem Ausschuss hatte Schmitz engagiert dafür geworben, hatte sich überzeugt gezeigt, ein solches Projekt wäre ein »Standortfaktor für Laubach«. Dass man die Ortsteile einbeziehen, sich um Sponsoren bemühen, einen finanziellen Beitrag generieren wolle, fügte er an.

Gerade in diesen unsicheren Zeiten gebe es Bedarf, sollte eine Stadt ihre kulturellen Grundlagen pflegen. Dass jedes Projekt Risiken berge, diese aber beim KuBZ überschaubar seien, hielt Schmitz den Skeptikern im Raum entgegen.

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