Mode und Sport Beppler: Nach zwei Jahren Leerstand sollen Wohnungen entstehen

Seit zwei Jahren steht die ehemalige Ladenfläche von »Mode und Sport Beppler« mitten im Ortskern von Lang-Göns leer. Jetzt soll Neues entstehen.
Lang-Göns - Drinnen stehen noch Schaufensterpuppen. An einem Regal hängt ein Preisschild. »70 Euro« ist darauf zu lesen. Neben Schutt und Schmutz liegt auf dem Boden ein zerbrochenes Waschbecken. »Mode Beppler« steht am Eingang in großen Lettern. »Seit 1951 im Centrum«.
Es liegt mittlerweile zwei Jahre zurück, dass das Geschäft »Mode und Sport Beppler« in der Lang-Gönser Moorgasse wegen Insolvenz geschlossen hat. Seitdem hat sich an der Stelle so gut wie nichts getan. Der Leer- und vor allem der Stillstand bereitet auch Bürgermeister Marius Reusch (CDU) Sorgen. Mitten im Lang-Gönser Ortskern droht ein Schandfleck zu entstehen.
Leerstand in Lang-Göns: Wohnungen, Einzelhandel und Gastronomie sollen entstehen
In einem Gespräch habe der Eigentümer geäußert, »dass er Pläne hat, die Fläche umzubauen«, berichtet Reusch. Wohnungen und zum Teil Einzelhandel seien angedacht. Auch Gastronomie schwebe dem Besitzer vor. »Das sind interessante Ansätze. Wenn es so kommen sollte, wäre das nicht unattraktiv, und wir könnten diese Pläne positiv begleiten.« Diese Ideen hat der Eigentümer, ein Juwelier aus Pohlheim, auch gegenüber dieser Zeitung geäußert. Kleinere Geschäfte sollen demnach dort einziehen. Interessenten seien beispielsweise ein Bäcker, ein Friseur und eine Pizzeria. Im Obergeschoss seien Wohnungen geplant.
Der Besitzer habe zugesagt, bei der Bauaufsicht eine Nutzungsänderung zu beantragen, erklärt der Bürgermeister. Das Grundstück ist als Sondergebiet für Einzelhandel ausgewiesen. »Er steht im Wort«, sagt Reusch. »Noch tut sich in der Sache wenig.« Das letzte Gespräch liege zwei, drei Monate zurück. »Ich will ihm noch etwas Zeit geben.«
Der Eigentümer erklärt auf Nachfrage, er habe die Nutzungsänderung inzwischen eingereicht. Dies könnte bedeuten, dass endlich Bewegung in die Sache einkehrt.
Mode und Sport Beppler: Wie groß der Gestaltungswille des Eigentümers?
Das Gebäude war auf »Mode und Sport Beppler« zugeschnitten, dies könnte neue Ideen freilich erschweren, erklärt der Bürgermeister. »Die Hauptfrage ist aber, wie groß der Gestaltungswille des Eigentümers ist.« Ob es eher Sinn mache, den Betonbau des ehemaligen Ladens aus den 70er Jahren umzubauen oder einen kompletten Neubau anzugehen - »das müssen wir uns anschauen, wenn hoffentlich bald etwas Konkretes vom Eigentümer kommt«, erklärt Reusch.
Die Gemeinde habe durchaus Eingriffsmöglichkeiten, versichert Reusch. »Alles, was dort an Nutzungsänderung stattfinden soll, muss von uns genehmigt werden«, sagt Reusch. »Das ist der Fuß in der Tür, den wir im Zweifelsfall auch nutzen wollen.« Außerdem, sagt der Bürgermeister, »haben wir als Kommune nicht umsonst eine Vorkaufsrechtssatzung erlassen.« Stünde in der Zukunft also ein Verkauf des Gebäudes an, hätte die Gemeinde das Erstkaufrecht, »dann wären wir handlungsfähig.« Reusch fügt hinzu: »Wir werden genau darauf achten, dass dort in der Nutzung oder der baulichen Entwicklung nichts Problematisches passiert.«
Die Gemeinde sieht unterdessen auch Handlungsbedarf bei einem Fachwerkhaus und einer Hofreite direkt neben dem früheren Ladengeschäft. Nur der hintere Teil, eine ehemalige landwirtschaftliche Stallung, werde dort noch genutzt. Das vordere Wohnhaus sei unbewohnt und verfalle schrittweise. »Das müssten wir eigentlich auch anpacken«, sagt Reusch. »Würden wir beide Nachbargrundstücke angehen, wäre das wirtschaftlich ein Aufwand. Städtebaulich könnte man dort aber etwas Interessantes hinbekommen.« (Stefan Schaal)
Die Ausschreitungen im Rahmen eines eritreischen Kulturfestivals schlagen auch in der Lokalpolitik in Gießen hohe Wellen.