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Wie wird die Vogelbrut vor Waschbären geschützt?

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Von: Tim Mattern

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Was kann getan werden, um Vogelbruten in Nistkästen vor dem Zugriff von Waschbären zu schützen?. Nistkästen und dem Schutz der kleinen Piepmätze widmete sich jetzt der NABU. Denn schließlich gibt es im Kreis Gießen einige Tüftler, die interessante Erfindungen gemacht haben.

Was kann getan werden, um Vogelbruten in Nistkästen vor dem Zugriff von Waschbären zu schützen?. Nistkästen und dem Schutz der kleinen Piepmätze widmete sich jetzt der NABU. Denn schließlich gibt es im Kreis Gießen einige Tüftler, die interessante Erfindungen gemacht haben.

So schilderte Norbert Heßler vom NABU Villingen, wie der dort entwickelte Typ mit einem langen Drahtvorbau entstand. Er habe von einem Jäger einen toten Waschbären bekommen und dessen Armlänge vermessen: »Der Unterarm von diesem ausgewachsenen Tier maß 17 Zentimeter. Wenn er den Arm bis zum Schulterblatt in einen Nistkasten stecken würde sind es sogar 23 Zentimeter. Diese Länge gelte es zu überbrücken, um es Waschbären unmöglich zu machen, an ein Vogelnest im Nistkasten zu gelangen.

Mit großem Erfolg habe man in Villingen und bereits andernorts diese Nistkästen ausgebracht. Auch die Uni Gießen hat einige geordert für Untersuchungen im Gießener Stadtwald. Hinsichtlich der Beraubung von Nistkästen hat Heßler gemeinsam mit Prof. Petra Quillfeldt bereits einen Artikel in der Fachzeitschrift »Vogelwarte« veröffentlicht.

Erfindungen aus Wettenberg

Bereits in den 1980er Jahren wurde der »Wettenberger Nistkasten« erfunden. Horst Pfaff vom NABU Wettenberg erläuterte die Bauweise mit einem Abstandsklotz hinter dem Einflug. Somit legen die Vögel ihr Nest hinten im Kasten an und müssen auch nicht auf die Jungvögel herabklettern, wenn sie sie füttern. Ergänzend kann gegenüber dem Einflugloch ein Brettchen angebracht werden. »Die Vögel gehen dann einfach um die Ecke. Ein Marder oder Waschbär hat es schwerer, diesen Zick-Zack-Weg mit dem Arm nachzuvollziehen.«

Weitere Erfindungen aus dem Kreis Gießen erläuterte NABU-Kreissprecher Tim Mattern. Dabei waren ebenfalls waschbärsichere Typen von Egon Pfaff und Werner Leib, außerdem mehrere Tüfteleien von Rolf Engel wie die »Mauerseglerniere« und die mardersichere Steinkauzröhre. Bauanleitungen und Fotos der Nisthilfen sind im Netz auf www.nabu-giessen.de abrufbar.

Gastgeber für das Kreistreffen war erstmals der NABU Oberes Kleebachtal. Der Verein wurde erst vor zwei Jahren gegründet und hat bereits ein umfangreiches Programm absolviert, wie der Vorsitzende Günther Oberländer in einem Bildvortrag schilderte. Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Amphibienschutz und zahlreiche Veranstaltungen für die Öffentlichkeit wurden aufgezählt. Neue Mitstreiter sind jederzeit bei den öffentlichen Vorstandssitzungen alle zwei Monate im Alten Rathaus Cleeberg willkommen.

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