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Vorrang für energiesparende Maßnahmen

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Von: Johannes Weil

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Langgöns (jow) Ein ganzes Bündel an Anträgen der Langgönser Gemeindevertretung beschäftigte sich mit dem Thema Energie. So beantragte die SPD-Fraktion, Maßnahmen zu Energieeinsparung und alternativen Energieerzeugung zu priorisieren.

Die Genossen wollten den Gemeindevorstand prüfen lassen, ob bereits geplante Maßnahmen in diesem Bereich vorgezogen werden können. »Wir haben gerade immanente Kostensteigerungen, die sich noch verstärken werden«, begründete Professor Axel Wehrend für die Sozialdemokraten. Wenn dadurch nicht andere essenzielle Maßnahmen geschoben werden müssen, sei es doch sinnvoll, hier zu handeln und die Prioritäten zu verschieben.

Planungsvorlauf

ein Problem

Bürgermeister Marius Reusch (CDU) verstand das Ansinnen des Antrags. Eigentlich befinde er sich schon in der Umsetzung und die Gemeinde prüfe ständig, wo energiesparende Maßnahmen möglich seien: »Viele Dinge haben hier einen langen Planungsvorlauf und lassen sich nur schwer beschleunigen.« Es sei auch eine Frage der Kapazität.

Die Fraktion der Grünen schlug vor, auch auf Firmen und mit ihnen nach Sparpotenzialen zu schauen.

Weil alle das gleiche Ziel hatten, wurde der Antrag von den Gemeindevertretern einstimmig angenommen.

Der zweite »Energie-Antrag« befasste sich damit, die Straßenlampen in der Gemeinde von 1 bis 5 Uhr auszuschalten. Aus Sicht von Gerald R. Dörr (SPD) sei dies bis auf wenige neuralgische Punkte wie Fußgängerüberwege möglich. Andere Kreiskommunen wie Rabenau handhabten das schon so.

Sein Fraktionskollege Volker Rühl berichtete, dass der Ortsbeirat Espa sich für die Teilnahme an einem Pilotprojekt Straßenbeleuchtung entschieden habe. Erfahrungen daraus könnten helfen.

Sebastian Fuchs (FWG) sah den Handlungsbedarf, zeigte sich aber irritiert über die Debatte. Der Senioren-Bericht habe betont, dass diese sich im Dunklen unsicher fühlten.

Jürgen Knorz (CDU) teilte die Idee, zunächst auf die Ergebnisse aus Espa zu warten und dann mögliche Optionen für die Großgemeinde abzuleiten.

Wehrend wies darauf hin, dass man jetzt in einer besonderen Situation sei und unabhängig davon, wie viel Energie man spare, ein Zeichen setzen sollte: »Lassen Sie uns schnell reagieren. Damit die Schere nicht zu weit aufgeht.«

Bürgermeister Reusch teilte auch hier die Intention des Antrags, wies aber daraufhin, dass er auch zeitnah umsetzbar sein müsse: »Das bedeutet auch, die entsprechende Steuerungstechnik einzusetzen. Hier sehe ich keine schnelle Machbarkeit. Wir sollten uns dem Thema langfristig widmen.«

Christoph Maiwald (FWG) hatte auch rechtliche und versicherungstechnische Fragen, wenn nachts die Straßen unbeleuchtet seien.

Das Parlament stimmte dafür, zunächst die Testphase in Espa abzuwarten. Diese Ergebnisse werden in den politischen Gremien vorgestellt und dann weitere Maßnahmen für die Gesamtgemeinde geprüft.

Schneller umsetzbar war in diesem Zusammenhang ein Vorschlag von Hans Dern (Bündnis 90/Die Grünen). Dort wo es technisch möglich sei, sollen die Straßenlampen nur noch mit der nächtlichen »Halbschaltung« - wie sie normal ab 22 Uhr eingesetzt wird - betrieben werden: »Und dort, wo dies bisher noch nicht möglich ist, soll dies angestrebt werden.«

Dafür stimmte eine große Mehrheit des Parlaments - bei zwei Nein-Stimmen aus der CDU-Fraktion.

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