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Telekom verweigert Anschluss in Neubaugebiet im Kreis Gießen - Bürgermeister: „Erstaunlich“

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Von: Stefan Schaal

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Der Langgönser Bürgermeister Marius Reusch berichtet, dass die Telekom keine Anschlüsse im Neubaugebiet »Blankweg« in Dornholzhausen verlegen will.

Langgöns - Die Deutsche Telekom hat abgelehnt, Leitungen und Anschlüsse für Telekommunikation im bevorstehenden Neubaugebiet »c« in Dornholzhausen zu verlegen.

Darauf hat der Langgönser Bürgermeister Marius Reusch (CDU) am Montag im Haupt- und Finanzausschuss hingewiesen. »Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln«, zitierte Reusch aus einem Schreiben der Telekom an die Gemeinde, werde man die Leitungen nicht ausbauen. Auch Telefonanschlüsse werde die Telekom dort somit nicht verlegen, erklärte der Bürgermeister. Die Nachricht sei ungewöhnlich und unerwartet. »Dafür, dass die Telekom mal ein Staatsunternehmen war, ist das erstaunlich.«

Ein Sprecher der Telekom bestätigt die Absage gegenüber dieser Zeitung. »Wir sind zu einer Versorgung von Neubaugebieten nicht verpflichtet«, erklärt er. Ein Ausbau des Neubaugebiets »Blankweg« sei für die Telekom »unwirtschaftlich«, fügt er hinzu. Zudem gebe es einen Wettbewerber, die Deutsche Glasfaser, die die Gemeinde - allerdings noch nicht das Neubaugebiet in Dornholzhausen - bereits mit Glasfaserkabeln erschlossen hat.

Reusch versicherte, dass das Gebiet »Blankweg« dennoch mit Anschlüssen für Telekommunikation erschlossen werde, allerdings ungewöhnlicherweise nun von einem anderen Unternehmen. Voraussichtlich werde man auf die Deutsche Glasfaser zurückgreifen, erklärte er. Die Erschließungsarbeiten werden dort im Frühjahr dieses Jahres beginnen.

Langgöns (Kreis Gießen): Telekom „zu einer Versorgung von Neubaugebieten nicht verpflichtet“

Reusch zog zur Anbindung der Gemeinde ansonsten ein weitgehend zufriedenes Fazit zur Anbindung der Ortsteile an das Hochgeschwindigkeitsnetz. »Die Tiefbauarbeiten sind abgeschlossen«, sagte er.

Der überwiegende Teil der Bewohner sei ans Glasfasernetz angeschlossen. Noch nicht vollständig, sagte Reusch, weil oft Termine von Handwerkern im Auftrag der Deutschen Glasfaser nicht eingehalten worden seien. Doch inzwischen seien diese Schwierigkeiten größtenteils überwunden.

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Ein Sprecher der Telekom bestätigt die Absage. »Wir sind zu einer Versorgung von Neubaugebieten nicht verpflichtet«, erklärt er. © DPA Deutsche Presseagentur

Die Gemeinde Langgöns habe auch aus den negativen Erfahrungen anderer Gemeinden wie Ober-Mörlen gelernt und habe mithilfe einer eigenen zusätzlichen Bauleitung die Arbeiten eng überwacht, berichtete Reusch.

Vor drei Jahren sah es noch danach aus, dass ein erheblicher Anteil der Langgönser Bevölkerung nicht an das Glasfasernetz angeschlossen würde. Im Kernort hatten zu wenige ihr Interesse angemeldet.

Langgöns (Kreis Gießen) will „letzte Lücke in der Gemeinde“ schließen

Man habe aber das Rathaus und die Feuerwehr in größerem Radius und somit auch das Umfeld erschlossen. Im Südosten des Kernorts jenseits des Bahndamms, also im Blumenviertel und entlang des Fasanenwegs wurden ebenfalls Leitungen verlegt.

Derzeit führe man außerdem Gespräche mit der Breitband Gießen GmbH, um für weitere Teile der Kerngemeinde Anschlüsse zu legen »und damit die letzte Lücke in der Gemeinde zu schließen«, erklärte Reusch. Das Gewerbegebiet in Lang-Göns werde in den kommenden Wochen erschlossen, dort gehe es ab Februar mit den Arbeiten los.

Derzeit ist die Breitband Gießen GmbH zudem dabei, alle restlichen Schulen ans Hochgeschwindigkeitsnetz anzuschließen, damit werden auch die Grundschulen der Gemeinde Langgöns verbunden. Gleichzeitig werden derzeit auch Glasfaserleitungen zu Außengehöften verlegt. (srs)

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