Schluss nach 47 Jahren Feuerwehr

Langgöns (iri). »Ehrenamt ist, wenn jemand mehr tut, als er muss«, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier dieser Tage in einem Radiointerview. Harald Repp und Uwe Müller haben dies über Jahrzehnte gelebt. Beide waren weit über 40 Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, übernahmen dabei verschiedene Ämter. Mit stehendem Applaus wurden sie dafür auf der Jahreshauptversammlung gewürdigt.
Gemeindebrandinspektor Thomas H. Heckrodt hatte zuvor die jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit der beiden Feuerwehr-Urgesteine gewürdigt. Müller war mit 13 Jahren in die Einsatzabteilung der Feuerwehr Lang-Göns mangels einer Jugendfeuerwehr eingetreten. Mehrmals wurde er in 47 Jahren für den häufigsten Übungsbesuch ausgezeichnet.
Ganz besonders bemühte er sich um das Zusammenwachsen und den Zusammenhalt der sechs Ortsteile der Gemeinde Langgöns, wovon jetzige und zukünftige Generationen profitieren würden, sagte Heckrodt. Zudem unterstützte Müller die Jugendfeuerwehr mit Rat und Tat, ohne dabei ein offizielles Amt innezuhaben.
»Uwe Müller hat sein Leben und Wirken lange Zeit und mit viel Engagement und persönlichen Entbehrungen dem Brandschutz und der Allgemeinen Hilfe der Gemeinde Langgöns und über die Gemeindegrenzen hinaus gewidmet«, so der Gemeindebrandinspektor. Insgesamt 47 Jahre hat er in Diensten der Feuerwehr verbracht, war von 1974 bis 2021 Mitglied der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Lang-Göns, von 1979 bis 1995 Wehrersatzdienstleistender und Zugführer beim 4. Löschzug »Retten« Gießen/Langgöns, von 1992 bis 2001 stellvertretender Gemeindebrandinspektor der Gemeinde Langgöns und weitere zehn Jahre Gemeindebrandinspektor. Zudem saß er 31 Jahre als Beisitzer im Vorstand des Lang-Gönser Feuerwehrvereins. 2012 wurde er zum Ehrengemeindebrandinspektor ernannt. Seitdem brachte er sich in der Technischen Einsatzleitung ein und war als Besatzung auf dem Einsatzleitwagen tätig. »Ein wirklich außergewöhnliches Engagement«, sagte Heckrodt. »Es war immer eine tolle Zeit«, zog Uwe Müller ein positives Resümee.
Harald Repp wechselte nach nun 42 Dienstjahren in Cleeberg in die Alters- und Ehrenabteilung. Er war in Cleeberg 30 Jahre im Vereinsvorstand und 25 Jahre in verschiedenen Führungspositionen in der Einsatzabteilung aktiv. Auch nach seinem Wegzug nach Bodenrod kam er 25 Jahre lang von »auswärts« zum Dienst nach Cleeberg. »Du bist ein sehr gutes Beispiel wie man sich für das Allgemeinwohl einbringen kann«, würdigte Heckrodt seine Verdienste. Repp bilanzierte: »Von den vier Jahrzehnten Feuerwehr möchte ich nicht eine Minute missen und es erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit, dass ich dabei sein durfte. Es war mir eine Ehre.« Einen Kritikpunkt hatte er zum Schluss: Er hätte sich gewünscht, dass Kreisbrandinspektor Mario Binsch öfters zu den Jahreshauptversammlung nach Langgöns gekommen wäre.