Rückschlag für Handyempfang

Langgöns (srs). Der Bau eines seit zwei Jahren geplanten Funkmasts in Cleeberg wird vorerst nicht umgesetzt. Die Telekom hat der Gemeinde Langgöns vor wenigen Tagen eine Absage erteilt.
Wohl aus wirtschaftlichen Gründen mache die Telekom einen Rückzieher, berichtete Bürgermeister Marius Reusch (CDU) am Mittwoch im Langgönser Bauausschuss. Die Kosten seien zu hoch, hatte das Unternehmen der Gemeinde geschrieben. »Standorte im Außenbereich benötigen eine entsprechende Höhe, und Strom- und Glasfaserkosten explodieren geradezu.«
Es ist das vorläufige Ende schwieriger Verhandlungen und einer komplizierten Suche nach einem geeigneten Standort für den Funkmast. Die Gemeinde hatte dem Unternehmen mehrere Areale vorgeschlagen. Die Telekom hatte die Standorte allesamt als technisch nicht umsetzbar abgewiesen. Schließlich habe das Unternehmen mitgeteilt, den Bau nicht mehr durchzuführen.
Man habe der Telekom auch vorgeschlagen, auf einen in Cleeberg bereits bestehenden Funkmast von Vodafone zurückzugreifen. »Aus Sicht der Telekom deckt der existierende Mast aber nicht die Versorgungsleistung ab, die sie brauchen.« Es gebe nun die Möglichkeit, das Bauvorhaben mithilfe von Fördergeldern des Landes weiter voranzutreiben, sagte Reusch und gab den Fraktionen den Auftrag, darüber zu beraten.
»Die halbe Welt spricht davon, dass der ländliche Raum digitalisiert werden soll«, sagte daraufhin Heidi Tonhäuser (SPD), die Cleeberger Ortsvorsteherin. »Auf jeden Fall sollte die Gemeinde das Projekt weiterverfolgen.« Reusch stimmte ihr zu. »Vielleicht haben wir der Telekom durch unsere Bedingung einer Abstandsregelung die Entscheidungsfindung schwer gemacht«, räumte der Bürgermeister ein.
Eine schlechte Nachricht vermeldete er auch zum provisorischen Vodafone-Funkmast in Espa. Weil auf dieser Fläche in direkter Nähe ein neues Wohngebiet geplant ist, muss der Mast bald entfernt werden. »Wir haben Vodafone den Pachtvertrag für die Fläche zu einem Termin im kommenden Jahr gekündigt.«
Der Bitte des Unternehmens, den Vertrag um zwei Jahre zu verlängern, sei die Gemeinde nicht nachgekommen. »Wir können den aktuellen Standort nicht mehr tolerieren.«
Die Suche nach einer neuen geeigneten Stelle in Absprache mit der Gemeinde und Grundstückseigentümern in Espa läuft. Vodafone hatte bereits eine Baugenehmigung für einen regulären Funkmast. »Die aktuellen Gespräche mit einem Subunternehmen verlaufen schwierig«, berichtete Reusch indes. »Sie planen den Mast derzeit nochmal um.« Dies verzögere das Projekt. »Wir wollen natürlich keine Versorgungslücke in Espa entstehen lassen«, versicherte der Bürgermeister.