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Pläne für Grundsteuer auf Baulücken

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Von: Patrick Dehnhardt

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Als Zeichen der Zusammenarbeit pflanzen CDU und Grüne einen Rosenapfelbaum. © Patrick Dehnhardt

Langgöns (pad). 15 Jahre lang gab es in Langgöns eine Jamaika-Koalition. Nachdem die Liberalen bei der Kommunalwahl nicht mehr antraten, setzen nun Grüne und CDU ihre Zusammenarbeit fort. An symbolischer Stelle - mit Blick auf den Hüttenberg - wurde am Mittwoch der Koalitionsvertrag unterzeichnet, als Zeichen der Zusammenarbeit ein Rosenapfelbaum gepflanzt.

Pro Nachhaltigkeit

An der alten Thingstätte Hüttenberg wurde früher für die Region Gericht abgehalten, aber auch wegweisende Entscheidungen für die Zukunft gemeinsam getroffen. Im schwarz-grünen Koalitionsvertrag finden sich einige innovative Ideen. Die fünf Seiten umfassende Vereinbarung könnte mit dem Titel »Nachhaltigkeit« überschrieben werden. Diese wird nicht nur in Sachen Umweltschutz, sondern auch bezüglich Finanzen und Dorfentwicklung angestrebt.

Langgöns ist bislang finanziell gut durch die Pandemiezeit gekommen. Unzufriedenheit herrscht jedoch über die Einnahmen des gemeinsam mit der Stadt Butzbach betriebenen Gewerbegebiets Magnapark. Die Aufteilung des Gewerbesteueraufkommens soll darum neu verhandelt werden.

Bei Gewerbeflächen sollen vor allem Betriebe aus der Region zum Zuge kommen, die für wohnortnahe Arbeitsplätze stehen. »Jeder, der morgens nicht stundenlang zur Arbeit fahren musst, spart Lebenszeit und CO2«, sagte Martin Hanika (CDU). Um den Flächenverbrauch einzudämmen, werde die Ausweisung neuer Gewerbe auf fünf Hektar westlich der Autobahnauffahrt Lang-Göns begrenzt, erläuterte Michael Buss (Grüne). Es soll keine Logistikstandorte auf Gemeindeflächen geben.

Die Nachfrage nach Bauplätzen, insbesondere durch junge Familien, ist in Langgöns hoch. »Das wollen wir nicht ungedeckt stehen lassen«, sagte Hanika. Daher sollen in allen Ortsteilen Baugebiete in moderater Größe auf gemeindeeigenen Flächen geschaffen werden. So wie fast alle Kommunen kämpft Langgöns damit, dass es in allen Ortsteilen teils jahrzehntealte Baulücken gibt, für die kein Bauzwang besteht und die von den Besitzern nicht an Bauwillige verkauft werden. Mit der Grundsteuerreform 2023 besteht die Möglichkeit, eine Grundsteuer C auf solche Grundstücke zu erheben. CDU und Grüne wollen diese in Langgöns einführen, um die Eigentümer zu »motivieren«, selbst zu bauen oder die Areale an Bauwillige zu verkaufen. Jede Baulücke, die so geschlossen wird, spart einen Bauplatz im Neubaugebiet und reduziert den Flächenfraß.

Langgöns soll CO2--neutrale Gemeinde werden. Die Stelle der Klimaschutzmanagerin soll erhalten werden. Für die Gemeindestraßen soll ein Sanierungsprogramm mit einem Zeithorizont von zehn Jahren vorgelegt werden. Zudem sollen die Lebensbedingungen in den Ortskernen verbessert, beispielsweise die Ortsdurchfahrten Niederkleen und Lang-Göns neu gestaltet werden.

Zur Bürgermeisterwahl wollen CDU und Grüne einen gemeinsamen Kandidaten aufstellen und Amtsinhaber Marius Reusch unterstützen.

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