Ortsbeirat kritisiert Alibi-Lösung

Langgöns (pm). Der Ortsbeirat Cleeberg kritisiert scharf, dass der Branntweinweg in Espa nun als Sackgasse ausgeschildert wurde. Dabei handele es sich um eine »Mogelpackung«, heißt es in einer Mitteilung des Gremiums.
»Den Feldweg teilen sich zur Zeit täglich über 700 Pkw, Spaziergänger, Radfahrer und schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge«, heißt es darin. »Selbst im Rathaus dürfte niemand anzweifeln, dass die Nutzer dieser Strecke nicht das Ziel ›Espaer Sportlerheim‹ ansteuern, sondern auf dem schnellsten Weg Richtung Butzbach und Rhein-Main-Gebiet unterwegs sind.«
Rechtssicheres Ergebnis angemahnt
Wer den Feldweg als Abkürzung an Espa vorbei benutzt, »muss zwangsläufig Regeln missachten, da es für den letzten Wegabschnitt keine Genehmigung gibt«. Dies könne unter anderem bei einem Unfall versicherungsrechtliche Probleme bereiten. Daran ändere auch nichts, dass nur 150 Meter offiziell gesperrt seien, so der Ortsbeirat.
»Wir sind der Meinung, dass eine Planung, die mittlerweile über Jahrzehnte Arbeitskraft gebunden und immense Planungskosten verschlungen hat, ein rechtssicheres Ergebnis haben muss«, heißt es in der Mitteilung weiter. Im Moment habe man jedoch nur einen komfortablen Rad- und Feldweg erreicht, der als Sackgasse ausgeschildert ist. Damit werde er weder dem Bedarf noch dem Zweck gerecht.
Der Ausbau des Branntweinwegs als Feldweg sei mit den Kosten begründet worden. »Ganz bewusst wurde in Kauf genommen, dass damit die Bedingungen für einen regelkonformen Ausbau mit Förderung nicht erfüllt wurden«, schreibt der Cleeberger Ortsbeirat. Daher könne man jetzt nicht Hessen Mobil die Schuld zuschieben. Stattdessen habe man mit der Feldweglösung wohl versucht, »dem leidigen Thema endlich einen Deckel aufzusetzen«.
Seit mittlerweile zwölf Jahren werde über den Branntweinweg in der Langgönser Gemeindevertretung diskutiert. Beschlüsse wurden revidiert, Zusagen geändert. 2015 sei deswegen gar der Vorsitzende des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses zurückgetreten, heißt es weiter in der Mitteilung.
Der Ortsbeirat Cleeberg bezweifelt zudem, dass ein Ausbau des Anschlusses an die Landesstraße nach Butzbach auch für nur 400 000 Euro befürwortet würde. Bislang fordert Hessen Mobil einen Ausbau mit Linksabbiegerspur auf der Landesstraße, wofür mit Kosten in Höhe von 860 000 Euro gerechnet wird.
Zudem sei der kaputte Feldweg zwischen Sportheim und Landesstraße erst instand gesetzt worden. »Der Ortsbeirat ist sich sicher, dass sich auf dieser Strecke in den nächsten Jahrzehnten nichts mehr verändern wird,«