Ortsbeirat gibt grünes Licht
Langgöns (iri). Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept (SILEK) wird in Cleeberg auf den Weg gebracht. Der Ortsbeirat gab für das Konzept und die 17 Projekte, die im Erarbeitungsverfahren definiert wurden, einstimmig grünes Licht. Es muss nun von der Gemeindevertretung beschlossen und durch den Gemeindevorstand umgesetzt werden.
Das SILEK-Verfahren wurde in dem Taunusdörfchen im Vorfeld der geplanten Flurbereinigung entlang des Kleebachs eingesetzt, um mit der Bevölkerung Entwicklungsstrategien zu verschiedenen Themen zu erarbeiten. Knapp zwei Jahre dauerte das.
»Das Ergebnis kann sich insgesamt sehen lassen«, alle in Cleeberg relevanten Themenfelder wurden berücksichtigt, sagte Ortsvorsteherin Heidi Tonhäuser (SPD). Besonders erfreute es die Ortsbeiratsmitglieder, dass sich Kindergartenkinder in das Verfahren mit eingebracht haben. Sie kommunizierten ihre Wünsche mit selbstgemalten Bildern, die auch in einem Kalender veröffentlicht wurden. Ein Teil dieser Wünsche wurde in dem 140-seitigen Konzept aufgenommen.
Trockene Gemarkung
Tonhäuser stellte das Konzept vor und erläuterte die geplanten Maßnahmen. Auf den Vorschlägen der Kita-Kinder basiert zum Beispiel der Erzählwald, bei dem im Wald »Geschichten« versteckt werden. Rund um den Kleebaum sollen Natur-Erlebnis-Stationen in Kooperation mit der NABU-Gruppe Oberes Kleebachtal entstehen: Ein Barfuß- und ein Handtastpfad sowie ein Insektenhotel sind unter anderem geplant. Diese Projekte sollen möglichst gleichzeitig mit der Verbesserung der Wanderwege-Infrastruktur wie Rastmöglichkeiten, Beschilderung und Themenwege einhergehen. Der Panoramaweg soll attraktiver gemacht und zertifiziert werden. Für eine geplante Aussichtsplattform wurden bereits Standorte definiert.
Ein weiteres Projekt aus dem Bereich Tourismus und Naherholung ist eine Disc-Golf-Anlage, die am Waldhaus oder alternativ am Kleebaum errichtet werden könnte. Das Waldhaus soll mit Strom und - wenn technisch nicht zu aufwendig und wirtschaftlich vertretbar - mit fließendem Wasser versorgt werden. So kann das Traditionsgebäude zu einem Outdoor-Treffpunkt entwickelt werden.
Projekte im landwirtschaftlichen und Naturschutzbereich sind unter anderem die Zusammenlegung von Flurstücken, die Entwicklung des Wegenetzes und neue Wasserentnahmestellen in einer grundsätzlich trockenen Gemarkung. Ein breiter Kraut- und Blühstreifen mit Feldgehölzen soll dort vernetzen, wo viel landwirtschaftliche Fläche ist.
Die ökologische Wertigkeit des Kleebachs soll gesteigert werden, Regenrückhaltebecken und Flutmulden dem Hochwasserschutz dienen, Entwässerungsgräben (re)-aktiviert werden. Bis auf die Disc-Golf-Anlage, die insbesondere vom örtlichen NABU kritisiert wird, bestand durchgehend Konsens unter den Beteiligten.