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Neubau der A45-Brücke bei Langgöns: Endlich Bewegung beim Mammutprojekt

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Von: Patrick Dehnhardt

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Auf der Talbrücke der A 45 bei Lang-Göns herrscht schon jetzt dichter Verkehr.
Auf der Talbrücke der A 45 bei Lang-Göns herrscht schon jetzt dichter Verkehr. © Alexander Geck

Die A45-Talbrücke bei Langgöns (Kreis Gießen) soll abgerissen und neu gebaut werden. Nun kommt Bewegung in das Mammutprojekt.

Langgöns - Gute Nachrichten für die Menschen in Lang-Göns: In Sachen Neubau der Autobahntalbrücke geht es nun weiter. Wie die Pressestelle der Autobahn GmbH des Bundes auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilte, soll das Planfeststellungsverfahren Ende Januar, Anfang Februar eingeleitet werden. Damit rückt auch der Bau der Lärmschutzwand näher.

Das Verkehrsaufkommen auf der A45 zwischen Gießener Südkreuz und Gambacher Kreuz hat in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Prognosen gehen davon aus, dass im Jahr 2030 rund 100.000 Fahrzeuge täglich diesen Abschnitt benutzen werden. Eine Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene ist eher unwahrscheinlich, da die Bahnstrecke Gießen-Frankfurt auch schon vor Corona ausgelastet war.

Daher soll die Autobahn in diesem Abschnitt sechsspurig ausgebaut werden. Dies ist jedoch nur bei einem Neubau der Talbrücke Lang-Göns möglich, die zudem 2029 ihre errechnete technische Lebensdauer erreichen wird.

Neue A45-Brücke im Kreis Gießen: Potenziell gute Nachricht für die Menschen in Langgöns

Für die Menschen im Kernort ist dies eine gute Nachricht. Denn mit dem Neubau verliert die Brücke den Bestandsschutz, die modernen Lärmschutzvorschriften müssen angewendet werden.

Im November 2019 sah es schon so aus, als würde der Neubau in greifbare Nähe rücken: Die zuständige Behörde Hessen Mobil startete das Planfeststellungsverfahren. Doch dieses musste abgebrochen werden. Aufgrund eines Gerichtsurteils mussten alle Planfeststellungsverfahren einen »Fachbeitrag zur Wasserrahmenrichtlinie« enthalten. Jener fehlte für den Brückenneubau. Das Verfahren wurde daher im Mai 2020 gestoppt.

Mittlerweile hat die Autobahn GmbH die Planungen übernommen. Der Fachbeitrag liege nun vor, heißt es. »Das neue Planfeststellungverfahren wird Ende Januar, Anfang Februar eingeleitet.« Wie lange es dauern wird und wann der Startschuss für den Neubau erfolgen kann, ist derzeit aber noch nicht abzusehen.

Langgöns’ Bürgermeister Marius Reusch zeigt sich erfreut, dass es nun in Sachen Brückenneubau und Lärmschutz weitergeht, hat jedoch auch im Hinterkopf, dass man vor zwei Jahren schon einmal an dieser Stelle stand. »Ich gehe davon aus, dass es jetzt durchgezogen werden kann und seinen Lauf nimmt«, sagt er. Zudem könne die Planung auch Fortschritte für den Lärmschutz für die Aussiedlerhöfe auf Holzheimer Seite bringen. »Das muss man sich noch in Ruhe anschauen.«

A45-Talbrücke bei Langgöns (Kreis Gießen): Knapp 100 Millionen Euro des Autobahnabschnitts

Derzeit wird mit Baukosten von 96,6 Millionen Euro für den Ausbau des gesamten Autobahnabschnitts kalkuliert. Die neue Talbrücke Lang-Göns wird auf einer Länge von 490 Metern das Tal mit einer maximalen Höhe von 30 Metern überspannen. Genau genommen handelt es sich um zwei Brücken, die direkt nebeneinander stehen.

Zunächst wird der nördliche Brückenzwilling abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Eine andere Reihenfolge ist - Stand jetzt - nicht möglich, da die südliche, Lang-Göns zugewandte Brücke zu schmal ist, um während der Bauzeit vier Spuren aufzunehmen - zwei für jede Fahrtrichtung.

Im Anschluss wird die südliche Brücke durch einen Neubau ersetzt werden. Erst am Ende dieser Arbeiten wird die ersehnte Lärmschutzwand errichtet werden. Während die Anlieger noch viele Jahre auf mehr Stille warten müssen, müssen sich die Pendler auf der A45 auf eine jahrelange Baustelle einstellen. Denn im Anschluss an den sechsspurigen Ausbau zwischen Gambacher Kreuz und Gießener Südkreuz soll letztgenanntes ebenfalls umgebaut werden.

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