»Maßnahme endlich zu Ende bringen«

Langgöns (con). Der Anschluss des Branntweinwegs zwischen Cleeberg und Espa an die L 3053 wird geradezu sehnsüchtig erwartet. Jetzt war er wieder Thema im Verkehrsausschuss.
Denn das letzte Stück des Weges ist für den Allgemeinverkehr noch nicht freigegeben und gilt als landwirtschaftlicher Weg. Statt diesem bis zur Landesstraße weiter zu folgen, müssen Autofahrer abbiegen und einmal quer durch den Ort fahren, um die Landesstraße zwischen Waldsolms und Butzbach zu erreichen. Deshalb gab es schon seit Jahren die Diskussion darüber, ob der Anschlussknoten an die L 3053 endlich kommen wird.
Kostensteigerung auch für Gemeinde
Nachdem im vergangenen Jahr die Gemeinde mit HessenMobil verschiedene Möglichkeiten und Varianten besprochen hatte, folgte die Ernüchterung: »HessenMobil besteht auf der von ihnen angedachten Lösung, und die stellt uns vor nahezu unüberwindbare Hürden«, erklärte Bürgermeister Marius Reusch jetzt in der Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses.
Denn statt einer möglichst kleinen Lösung wird von Behördenseite aus eine 140 Meter lange Linksabbiegerspur inklusive Rückführung auf der Landesstraße sowie ein Fahrbahnteiler auf dem Branntweinweg vorgesehen. Diese größere Variante würde für die Gemeinde mit einer Kostensteigerung einhergehen, statt bisher 250 000 Euro dann 860 000 Euro. »Als ich diese Zahlen zum ersten Mal gesehen habe, bin ich erst einmal in den Sessel gefallen«, berichtete der Bürgermeister.
Nach der Vorstellung der Zahlen im Gremium wurden auch die Ausschussmitglieder erst einmal ruhig. »Wir haben versucht, mit Hessen-Mobil Alternativen durchzusprechen, ob wir es günstiger bekommen können«, sagte Reusch. »Aber dort besteht man auf seiner Variante.«
Aus dem Ausschuss gab es zu dieser Entwicklung Unverständnis, Zorn und Enttäuschung. Aber auch über mögliche Lösungsansätze wurde debattiert: Bedarf es überhaupt einer Linksabbiegerspur oder könnte man das Linksabbiegen von der Landstraße aus kommend verbieten, war eine der diskutierten Optionen. »Es biegt dort kaum jemand nach links ab. Warum man da so eine Spur braucht, das kann keiner verstehen«, erklärte Dr. Michael Buss (Grüne).
Die Cleeberger Ortsvorsteherin Heidi Tonhäuser (SPD) hat eine weitere Befürchtung: »Hier wurde wieder einmal etwas versprochen, und jetzt soll es nicht umgesetzt werden. Wie man dem Schreiben von Hessen Mobil entnehmen kann, sind diese Zahlen bereits seit Ende des vergangenen Jahres der Gemeinde bekannt - warum erfahren wir erst jetzt davon?«
Der Bürgermeister verteidigte sich: »Ja, wir kennen die Zahlen seitdem, aber wir haben mit Hessen Mobil verhandelt, um eine bessere Alternative für uns zu finden.«
Auch der Ortsvorsteher von Espa, Volker Rühl (SPD), schaltete sich ein: »Können wir nicht endlich mal diese Maßnahme zu einem Ende bringen? Egal in welcher Variante oder wie groß - der Verkehr muss aus Espa raus.«
Nun soll in der Gemeindevertretung ein Grundsatzbeschluss gefasst werden.