Lutherbibel neu im Museum

Langgöns (iri). Das traditionelle Museumsfest in Niederkleen war einmal mehr ein reizvoller Publikumsmagnet: Viele Niederkleener, aber auch zahlreiche Besucher aus den Langgönser Ortsteilen schauten vorbei, ließen sich selbst gebackenen Kuchen und Würstchen vom Grill schmecken, hielten ein Schwätzchen, bewunderten die aktuelle Frühjahrsausstellung am Leiterhaus und besuchten das Museum.
Der Heimat- und Geschichtsverein um seinen Vorsitzenden Hans-Joachim Röhrig, Museumsleiterin Doris Müller-Heinz und ihr Helferteam hatten dazu eingeladen.
Das 1701 als Amtshaus errichtete Fachwerkgebäude hatte am Museumstag seine Pforten geöffnet. Auf drei Etagen konnten sich die Besucher die zahlreichen Exponate aus vergangenen Zeiten anschauen, es gab auch einige Neuerungen. »Ach schau mal, so ein Kaffeeservice hatten wir früher auch«, war da aus den Reihen einer kleinen Besuchergruppe aus Lang-Göns bei der Betrachtung des Inhalts einer Glasvitrine zu hören.
Auf eine kleine Rarität, die neu in der Ausstellung ist, machte die Museumsleiterin aufmerksam: Es handelt sich um ein goldenes Sammel-Geburtstags-Kaffeeservice aus den Jahren 1897 bis 1907, ein Tisch ist damit dekorativ eingedeckt. »Es ist eine Spende von Ursula Fenchel, geborene Ruhl. Auf den Tassen steht der Name Katharine Reitz und darunter dann mit jeweils wechselnden Jahreszahlen zum Beispiel ›zum Geburtstag am 27. Juli 1905‹.«
Fotoausstellung kommt gut an
Neu und eindrucksvoll ist auch der illustrierte Nachdruck von 1720 einer alten Lutherbibel von 1656, eine Leihgabe von Bernd Schäfer aus Niederkleen. Ebenfalls neue Blickfänge in der Ausstellung sind ein gut erhaltener historischer Sekretär und ein altes Klavier, beides hat Nadine Schneider dem Museum zur Verfügung gestellt.
In der Mitmach-Fotoausstellung in und um das Leiterhaus, die es seit dem Frühjahr 2021 gibt, hängen momentan neben jahreszeitlichen Landschaftsimpressionen Bilder von heimischen Tieren. »Im Juni wechseln wir wieder. Ich hätte nicht gedacht, wie gut diese Idee ankommt, ich bekomme weiterhin viele Bilder zur Verfügung gestellt, die Ausstellung soll weiterlaufen«, berichtete Müller-Heinz.
Eine Ausstellung der beiden dritten Klassen der Kleeblattgrundschule mit Kunstlehrerin Friederike Lang und selbst gemalten Bildern präsentiert das Thema »Ein Jahr Kunst - Potpourri der Jahreszeiten«. Hier drücken neben anderen Motiven Bilder mit Friedenstauben die aktuelle Weltlage aus.
Wer von den jungen Besuchern bei so viel Kreativität Lust hatte, selbst aktiv zu werden, konnte die Kirchgasse vor dem Museum mit Tafelkreide verschönern. »Auch unser traditioneller sommerlicher und bienenfreundlicher Blumenschmuck wurde von Vera Reuter noch rechtzeitig vor dem Museumsfest gepflanzt«, freute sich Müller-Heinz.
Das Backhaus in der Ortsmitte unweit des Heimatmuseums ist aus seinem jahrelangen »Winterschlaf« geweckt worden: Jan Michel und sein Team haben einen Ofen in ehrenamtlicher Arbeit restauriert. Ein erster Probelauf in Form eines »richtigen Backtags« mit gut einem halben Dutzend engagierten Bäckerinnen und Bäckern ist für Juni geplant. »Wenn alles klappt, werden wir dann vielleicht schon beim nächsten Fest Brot aus dem Backhaus anbieten können«, hoffen Müller-Heinz und Röhrig.