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Gestohlene Lämmer: Frau findet ein Tier nachts auf der B456 – Mutter mit freudiger Begrüßung

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Ein neugeborenes Lamm. Vier Exemplare (andere Rasse als auf dem Bild) wurden in Niederkleen von einer Weide gestohlen.
Ein neugeborenes Lamm. Vier Exemplare (andere Rasse als auf dem Bild) wurden in Niederkleen von einer Weide gestohlen. © Patrick Dehnhardt

In Niederkleen stehlen Unbekannte vier Lämmer von einer Weide. Ein Tier wird rund 25 Kilometer entfernt gefunden – vom Rest fehlt weiterhin jeder Spur.

Update vom Sonntag, 22. Mai, 14.01 Uhr: Es gibt Neuigkeiten im Fall der gestohlenen vier Schaflämmer aus Niederkleen: In der Nacht zum Samstag, keine 24 Stunden nach dem Verschwinden der Tiere von ihrer Koppel am Ortsrand, wurde das kräftigste der Lämmer auf der Bundesstraße zwischen Grävenwiesbach und Usingen, rund 25 Kilometer vom Hof seines Besitzers Max Textor entfernt, gefunden.

Eine Frau, die dort mit dem Auto entlangfuhr, entdeckte das Lamm, fing es ein und brachte es der Polizei in Usingen. Die übergab es einem Schäfer aus der Region. Der wurde über den Facebook-Aufruf von Max Textor auf ihn aufmerksam und meldete sich bei der Polizei in Gießen. Die wiederum rief am Samstagmorgen (21. Mai) den Besitzer an, der sich sofort auf den Weg machte um sein Lamm abzuholen. Es war unverletzt.

Langgöns: Von drei Lämmern fehlt weiterhin jede Spur

Von den anderen drei gestohlenen Lämmern fehlt weiterhin jede Spur. „Neben der Freude, dass eines der vier unversehrt zurück ist, bleibt große Verwirrung. Wir können uns kaum erklären, was wohl das Motiv der Täter war. Es ist kurios“, resümiert Max Textor. Das entführte Lämmchen ist nun wieder bei seiner Herde und wurde auch von seiner Mutter sofort freudig begrüßt.

Max Textor bittet jetzt insbesondere Spaziergänger im Bereich Grävenwiesbach und Usingen, aufmerksam zu sein und die Polizei vor Ort, in Gießen oder ihn zu kontaktieren, wenn eines der gestohlenen Lämmer, die im Ohr eine Plakette mit der Betriebsnummer (DE GI 0090678) tragen, gesehen wird. E-Mail an max-textor@web.de, per Telefon an 0152 091 20366.

Erstmeldung vom Samstag, 21. Mai, 22.13 Uhr: Vier kleine Lämmer wurden von einer Weide in Niederkleen gestohlen. Besitzer Max Textor ist über die Dreistigkeit der Täter oder des Täters erschüttert. Zumal sie auch unbeteiligte Gefahrsteilnehmer und die ganze Schafherde in Gefahr brachten.

Textor bekam am Freitagmorgen einen Anruf von seinem Nachbarn, ob Schafe ausgebrochen wären. Sofort wusste er, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging. »Die büxen nicht aus«, sagt der junge Agrarwissenschaftler, der gemeinsam mit seinem Bruder einen landwirtschaftlichen Betrieb führt.

Auf seiner Schafweide am Kleebach fehlten nicht nur etliche Meter Elektrozaun, sondern auch vier Jungtiere. »Ein Lamm fanden wir mit zusammengebundenen Hinterbeinen noch auf der Koppel, vielleicht wurden die Diebe gestört oder das Lamm konnte ihnen unbemerkt entkommen«, vermutet der Niederkleener.

Langgöns (Kreis Gießen): Lkw-Fahrer handelt umsichtig mit Tieren auf der Straße

Obwohl der Zaun unter Strom stand, durchtrennten ihn die Diebe und entfernten ein zehn Meter langes Segment, welches sie auch mitnahmen. Textor hat den Zaun jedenfalls bis jetzt nicht wiedergefunden. Die kleine Schutzhütte, in der die Tiere vor Sonne und Regen Unterschlupf finden können, war auf ihren Giebel gestellt worden.

Durch die Lücke liefen die restlichen Tiere auf die Straße. Dort wurde ein umsichtiger Lkw-Fahrer auf die Herde aufmerksam, trieb sie von der Fahrbahn und rief in Niederkleen bei Textors Nachbar an. 13 Muttertiere mit 22 Lämmern, die meisten davon waren Anfang April geboren worden, standen auf der Weide. »Jetzt sind es nur noch 18 Lämmer, ich möchte nicht wissen, was den vieren zugestoßen ist.«

Es ist nicht der erste Tierdiebstahl: »Schon im vergangenen Jahr wurde uns im September ein großes Lamm gestohlen«, sagt Textor. Er vermutet, dass das Tier getötet und verspeist wurde. »Wir sind geschockt, entsetzt, wütend und sehr traurig«, gibt der Junglandwirt einen Einblick in seine Gefühle.

Langgöns (Kreis Gießen): Lämmer tragen Plakette im Ohr – Besitzer bittet um Hinweise

Normalerweise würden Lämmer erst im Alter zwischen sechs und zwölf Monaten geschlachtet, »wenn überhaupt«, sagt der Besitzer. Die Schafherde war anfangs ein Hobby für die Familie. Auch jetzt würden sie keine Gewinne abwerfen. Jedoch wollen die Textors die Herde vergrößern - und dafür braucht es Lämmer.

Die Schafe sind Mischlinge aus der Grundrasse Suffolk, die mit einem Merino-Mischling gekreuzt wurden, »deshalb sehen sie so verschieden aus. Die heutigen Tiere sind alles noch Nachkommen aus der Zucht meines Opas«, erzählt Textor. Die Schafe folgen ihm aufs Wort. »Deshalb war es auch überhaupt kein Problem, die Tiere heute Morgen wieder einzufangen.«

Alle Jungtiere haben eine Plakette mit der Betriebsnummer (DE GI 0090678) im Ohr. Auch ohne diese Nummer ist sich Max Textor sicher, seine Tiere identifizieren zu können: »Ich würde sie sofort unter 100 Lämmern erkennen.« Der finanzielle Schaden ist ihm relativ egal, aber sein Herz hängt an den Tieren.

Sein dringender Appell: »Bitte hören und schauen Sie sich um, ob jemand etwas gesehen oder gehört hat und melden Sie sich bitte bei uns oder der Polizei Gießen.« Sachdienliche Hinweise an die Polizei Gießen unter 06 41/70 06-0. (iri)

In Gießen wurden im vergangenen Jahr Schafe gestohlen.

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