Langgöns geht es gut

Der Haushalt 2022 der Gemeinde Langgöns steht - und dies sogar mit einem Plus. Koalition als auch Opposition freuten sich, dass alle Anträge aufgenommen wurden.
Einstimmig wurde am Donnerstagabend von den Langgönser Gemeindevertretern der Haushalt 2022 beschlossen. Sowohl Koalition als auch Opposition lobten das von der Verwaltung erarbeitete Zahlenwerk. Die Zustimmung fiel allen Fraktionen leicht - denn die zum Haushalt gestellten Anträge aller Seiten wurden, wenn auch teils nach gemeinsamer Überarbeitung, ebenfalls einstimmig beschlossen.
Vor der Sitzung wies der Haushaltsentwurf im außerordentlichen Ergebnis ein Plus von 382 000 Euro aus, im ordentlichen Ergebnis stand ein Minus von 140 000 Euro im Plan. Grüne und CDU stellten daher den Antrag, den Ansatz für die Gewerbesteuereinnahmen um 200 000 Euro auf 4,8 Millionen Euro zu erhöhen.
Jürgen Knorz (CDU) sagte, dass man damit zwar mehr Gewerbesteuerumlage zahlen müsse, jedoch auch aus dem Minus ein kleines Plus werde und man so in der Haushaltssatzung kein Antasten der Rücklage vorsehen müsse. Mit Blick auf die diesjährigen Gewerbeeinnahmen sei es zudem eine realistische Zahl.
Anja Asmussen (SPD) sagte, dass man dies als sehr optimistisch ansehe. Die SPD würde sich für eine zurückhaltendere Berechnung aussprechen, man werde der Änderung aber dennoch ebenso wie dem Haushaltsplan geschlossen zustimmen: »In Corona-Zeiten halten wir das für ein wichtiges und richtiges Signal.« Sie äußerte ihre Freude darüber, dass sich die SPD-Anträge im Haushalt wiederfanden. Dazu zählten Gelder für die Rekultivierung der Sportplätze, eine Erhöhung des Ansatzes für Straßeninstandhaltung und die Pflege der Denkmäler.
Auch der Antrag der Freien Wähler war in den Haushalt 2022 eingeflossen. Sie hatten vorgeschlagen, Gelder für kleine Projekte einzustellen, die im Rahmen des IKEK nicht umgesetzt würden, aber für die Orte sinnvoll seien. Christoph Meywald sagte: »Es ist auch für uns ein zufriedenstellender Haushalt.« Er hob hervor, dass alle Anträge einstimmig beschlossen wurden. Insbesondere die respektvolle und zielorientierte Diskussion im Haupt- und Finanzausschuss habe ihn beeindruckt: »Das war erlebenswert.«
Michael Buss (Grüne) sagte, dass Langgöns zum Beispiel in Sachen Klimaschutz so gut dastehe, da Horst Röhrig (SPD) in seiner Amtszeit als Bürgermeister bereits damit begonnen habe. Daher habe man eine verankerte Klimaschutzmanagerin. Die für Espa geplante Erneuerung der Straßenbeleuchtung werde nicht nur Energie sparen, sondern auch Insekten schützen. Wichtig sei es, dass nicht nur Geld für Projekte im Haushalt vorgesehen wird, sondern die Verwaltung auch in der Lage sei, diese dann umzusetzen, »denn sonst verfällt es«. Dort sei Langgöns gut aufgestellt.
Jürgen Knorz (CDU) sagte, dass man »dem Ziel der klimaneutralen Gemeinde am Horizont« näher komme. Alle Fraktionen hätten »Anträge mit Augenmaß« zum Haushalt gestellt. Dies sei auch möglich gewesen, da Langgöns bislang gut durch die Pandemie gekommen sei. Mit Blick auf den starken Geburtenjahrgang 2021 sah er einen steigenden Bedarf im Kita-Bereich. Ein Schritt dazu sei die Einrichtung der Kita im Paul-Schneider-Freizeitheim.
Bürgermeister Marius Reusch sagte zum einstimmigen Beschluss für den Haushalt 2022: »Es ist ein Ausdruck eines sehr guten Miteinanders. Es finden engagierte Debatten in der Sache statt, wir haben eine sehr gute Arbeitskultur gefunden.« Trotz Pandemie sei man eine handlungsfähige Kommune. Ob man in den kommenden Jahren genauso viel Gestaltungsspielraum haben werde, sei nicht sicher.
Mit Blick auf die zahlreichen Gebäude aus den 1960er, 1970er und 1980er Jahren und die teils in die Jahre gekommene Infrastruktur sagte Reusch: »Es liegt ein Modernisierungsjahrzehnt vor uns.« Mit IKEK gehe Langgöns zudem ein Großprojekt an.
Der Haushalt 2022 wurde mit Erträgen von 24,65 Millionen Euro bei Aufwendungen von 24,6 Millionen Euro im ordentlichen Ergebnis geplant. Größte Einnahmen sind neben der Gewerbesteuer die Einkommenssteuer (7,4 Millionen Euro), Schlüsselzuweisungen (3,5 Millionen Euro) und die Grundsteuer B (1,3 Millionen Euro). Die Grund- und Gewerbesteuerhebesätze blieben unverändert.
Mit sechs Millionen Euro ist die Kinderbetreung neben der Schulumlage (3 Millionen Euro) und Kreisumlage (5,9 Millionen Euro) der größte Kostenpunkt im Haushalt.
Im außerordentlichen Ergebnis stehen im Plan Einnahmen von 1,1 Millionen Euro Ausgaben von 600 000 Euro gegenüber.