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Flächenverbrauch wird höchst kritisch gesehen

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Langgöns (iri). Malte Luh wurde in der Jahreshauptversammlung des Bauernverbands (BV) Lang-Göns/Dornholzhausen einstimmig zum neuen Vorsitzender gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Uwe Müller an, der nicht mehr kandidierte. Wiedergewählt wurden Klaus Held als Vizevorsitzender und Kassenwart sowie Michel Zörner als Schriftführer. Lars Rühl und Gerhard Dern werden dem neuen Vorstand als Beisitzer angehören.

Zörner dankte dem scheidenden Vorsitzenden im Namen des Ortsverbands und überreichte ein Präsent. Seit dem Zusammenschluss der beiden Verbände 2014 hatte Müller deren Geschicke erfolgreich geführt.

Der Bauernverband Lang-Göns/Dornholzhausen hatte am 31. Dezember 2022 insgesamt 27 Mitglieder. Nur noch zwei Mitglieder sind im landwirtschaftlichen Haupterwerb tätig. Zehn Betriebe werden im Nebenerwerb geführt. Von den Betreibern widmen sich zwei der Pensionspferdehaltung, zwei der Ziegen- und Schafhaltung sowie zwei der Direktvermarktung.

Uwe Müller erstattete den Jahresbericht für 2022. Wie gewohnt begann er seinen ausführlichen Bericht mit einem Rückblick auf die landwirtschaftliche Produktion des Jahres und die Witterung. Die Niederschlagsmenge im Jahr 2022 war einmal mehr vom ehemaligen Vorsitzenden Manfred Schupp gemessen und aufgezeichnet worden. Sie war mit 601 Millimetern grundsätzlich noch zufriedenstellend, doch lag sie im Jahr zuvor bei 665 Millimetern. Besonders der Raps brachte sogar sehr gute Ernteergebnisse - auch noch bei sehr hohen Preisen. In der Heumahd wurden im Bereich des BV erstmals Drohnen zum Auffinden von Rehkitzen eingesetzt, hierdurch konnten auch einige Kitze gerettet werden.

Anschließend ging Uwe Müller auf die Starkregenanalyse der Gemeinde Langgöns ein, in der auch Anforderungen an die Landwirtschaft gestellt werden und durch die Bewirtschaftung der Äcker das Regenwasser möglichst auf diesen verbleiben soll. Ortslandwirt Manfred Dern kritisierte die Anlage von Flächen-Fotovoltaikanlagen, da hierdurch wieder erhebliche Mengen an landwirtschaftlichen Flächen verloren gehen. Die Landwirte sind sich einig, dass der Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen auf ein Minimum zu reduzieren ist, da mit steigender Weltbevölkerung auch immer mehr Lebensmittel benötigt werden.

In Sorge vor Wolf

Müller gab bekannt, dass die Erweiterung des Gewerbegebietes Perchstetten/Lützelwiesen in Richtung Wehrholz nicht erfolgen soll. Stattdessen sei die Diskussion über Flächen südlich der Landesstraße Lang-Göns/Niederkleen entbrannt. Jedoch handele es sich bis auf geringe Anteile der Fläche im Bereich Steinacker auch hier wieder um hochwertige Ackerflächen, teils 80er Böden, die verbaut werden sollen, ganz abgesehen von der Zerstörung des Landschaftsbildes in diesem Bereich. Dies werde auch so für den Bereich des vorgesehenen Baugebietes Blankweg in Dornholzhausen gesehen.

Das Thema »Wolf« wurde von den Mitgliedern sehr kritisch betrachtet, da in Niederkleen bereits ein solches Tier gesichtet worden sein soll. Die Weidetierhalter sind der Auffassung, dass ein wirklicher Schutz gegen den Wolf kaum zu erzielen sei. Sie sehen mit einer Ansiedlung des Wolfs die Weidetierhaltung generell in Gefahr.

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