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Farbenprächtiger Abschied von Deutschland

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Marius Reusch (l.) und Pierre Ruppel vor den farbenprächtigen Gemälden in der Langgönser Gemeindeverwaltung. © Imme Rieger

Langgöns (iri). »Die Bilder bringen im wahrsten Sinne des Wortes Farbe ins Haus und werten das Rathaus für Mitarbeiter und Besucher auf«, freute sich der Langgönser Bürgermeister Marius Reusch anlässlich der Ausstellungseröffnung mit Gemälden von Pierre Ruppel. Erstmals seit der Pandemie hatte der Rathauschef zu einer Vernissage eingeladen und zeigte sich »sehr angetan ob der Vielfalt und Farbenpracht« der Exponate.

Diese zeigen unter dem Motto »Provence und Kreis Gießen« zahlreiche klein- bis großformatige Ölgemälde, die einen reichen und inhaltlich abwechslungsreichen Bogen von den »Drei Schwätzern« und dem Stadttheater in Gießen über viele Landschaften, Stadtansichten, Stillleben, Porträts von Prominenten wie Amy Winehouse, Kirchen bis hin zum Eiffelturm, der berühmten Brücke von Avignon und einem Boulespieler in Aktion spannen, denn: Pierre Ruppel wohnt überwiegend in der Provence und ist nur zeitweise in Langgöns. 1952 in Israel geboren, ging er nach dem Abitur zum Militär und studierte später Kirchenmusik, Jura, Medizin, Design und Malerei. Von 1989 bis zu dessen Tod arbeitete er mit dem berühmten Designer Luigi Colani zusammen.

Seine Werke möchte Ruppel keinem bestimmten Stil zugeordnet wissen. Er bevorzuge den figurativen Impressionismus und sehe sich als Künstler in der Nachfolge von Nicolas de Stael, das ist ein französischer Maler russisch-baltischer Herkunft (1914 bis 1955), der in vielen seiner Werke Abstraktion mit Gegenständlichkeit zu vereinen suchte.

In seinen Bildern widmet sich Ruppel nicht nur der Schönheit und dem Dekorativen, sondern er nimmt auch ernste Themen wie etwa die Depression in den Fokus. Den Nettoerlös seiner verkauften Bilder wird er der Deutschen Kinderkrebshilfe spenden, deren Botschafter er ist.

Der Künstler, der auch als Bildhauer arbeitet, wies anlässlich der Vernissage darauf hin, dass die Präsentation im Langgönser Rathaus seine letzte in Deutschland sein wird: »Ich werde Deutschland verlassen und nur noch in Frankreich leben.« Die sehenswerte Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung noch bis Dienstag, 2. Mai, besichtigt werden.

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