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Dürresommer bleiben im Gedächtnis

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Markus Obach © Imme Rieger

Langgöns (iri). In Langgöns gibt es einen Wechsel im Wald: Förster Rolf Krämer wurde verabschiedet. Er wechselt nach Südhessen und übernimmt ab dem heutigen Montag die Revierleitung im Forstamt Lampertheim.

Es ist eine Rückkehr: 2013 war es aus Lampertheim nach Langgöns gekommen. »Du hast das Langgönser Revier sehr gut begleitet, positive Wurzeln gepflanzt und Fußabdrücke hinterlassen«, sagte Bürgermeister Marius Reusch zum Abschied.

Krämer sagte rückblickend: »Positiv war, dass mir der Wald hier sehr gut gefallen hat, besonders, weil er sehr heterogen ist. In jedem Ortsteil sieht er ein bisschen anders aus, das war aus forstlicher Sicht sehr interessant.« Die Zusammenarbeit mit den Bürgern sei gut gewesen. Die Dürresommer hätten jedoch auch Spuren in seinen Erinnerungen hinterlassen. Die Arbeitsbelastung sei hoch, die Zustände im Wald schlimm gewesen.

Reusch würdigte im Zuge des Abschieds die Baumspendenaktion, die von der Langgönser Klimaschutzmanagerin Susanne Müller 2019 initiiert worden war. Dabei habe Krämer wesentlich zum Erfolg mit beigetragen. Inzwischen seien fast 15 000 Bäume zur Wiederaufforstung gepflanzt worden. Zukünftig seien auch Aktionen mit Schulklassen geplant.

Markus Obach ist der Nachfolger. Er ist seit Oktober 2021 im Forstamt Wetzlar, wo er als »Funktionsbeschäftigter Technische Produktion« eingesetzt ist und damit in allen Revieren etwa dafür zuständig ist, dass der Maschinenpark reibungslos funktioniert. »Es war jedoch von Anfang an klar, dass Markus Obach das Langgönser Revier kommissarisch, also übergangsweise, leiten wird und wir haben die Übergabe vom ersten Tag an vorbereitet«, berichtete Stefan Ambraß.

Der 39-jährige Obach, der sich selbst als »eingefleischten Nordhesse« bezeichnet, hat in Göttingen Forstwirtschaft studiert und anschließend vier Jahre ein Revier in Rüdesheim geleitet. Achteinhalb Jahre arbeitete er in seinem »Heimatforstamt« Melsungen im Innendienst, »ich wollte aber wieder raus ins Revier«.

Bella unterstützt als Forsthund

Deshalb bewarb er sich auf die Stelle im Forstamt Wetzlar. Inzwischen wohnt er mit seiner Ehefrau und den beiden Kindern in Weilburg, wo sich die Familie einen Bauernhof gekauft hat. Obachs Hobby ist die Landwirtschaft. Konnte er sich früher nicht vorstellen, aus Nordhessen weg zu gehen, sieht dies nun anders aus. »Ich muss sagen, es ist auch hier echt schön«, bekennt der Wahl-Mittelhesse. Bei Waldgängen immer an der Seite von Markus Obach ist seine Hündin Bella. Sie tritt die Nachfolge von Rolf Krämers Rüden Basil an.

Ein Umzug ins Cleeberger Forsthaus ist nicht geplant, da Obach nur vorübergehend das Revier leiten soll. Jedoch ist noch nicht absehbar, wann ein endgültiger Nachfolger gefunden ist.

»Aktuell steht der Wintereinschlag an, danach wird es eine umfangreiche Verkehrssicherungsmaßnahme geben, die wir straßenbegleitend machen«, sagt Obach. Die durch die Trockenheit geschädigten Bäume der vergangenen Jahre sollen entfernt werden. Parallel laufen die Wiederaufforstungsmaßnahmen weiter, ebenso wie die Spendenaktion der Gemeinde »Bäume für den Klimaschutz«. FOTO: IRI

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