Die Spitzengenossen, die Hunde und die rote Leine

Es war schon ein etwas außergewöhnliches Präsent, mit dem Gerald Dörr den scheidenden SPD-Chef im Kreis Gießen überraschte: Der stellvertretende Unterbezirksvorsitzende überreichte Frank-Tilo Becher beim SPD-Parteitag am Samstag in der Gießener Kongresshalle nicht Blumen oder Wein (wie sonst bei solchen Gelegenheiten eher einfallslos üblich), sondern - eine rote Hundeleine.
Nicht missverstehen: Keineswegs will die Partei ihren Shootingstar in irgendeiner Weise an die Leine legen. Und mitnichten will man Becher dazu animieren, als Gießener Oberbürgermeister und zugleich Vertreter eines Juniorpartners in der Gießener Stadt-Koalition die anderen Fraktionen »bei Fuß« zu halten.
Der Hintergrund ist ein ganz anderer, wie Gerald Dörr zur Erheiterung von Becher und den Genossen auf dem Parteitag erläuterte. Der Gießener OB ist nämlich auf den Hund gekommen.
Die rote Farbe der Leine steht für die SPD. Und sie soll ganz praktisch dazu dienen, mit »Lisbeth« Gassi zu gehen. Als Ausgleich zur stressigen Arbeit im Gießener Rathaus. Seit knapp zwei Jahren bereichert nämlich eine Mischlingshündin aus dem Tierschutz den Becher’schen Haushalt. Herkunftsland Ungarn. Der OB war bei der Frage nach Hunden in der Vergangenheit eher zurückhaltend, gestand er auf Anfrage. Aber die Gattin
Gerne wolle er sich bei einem Auslauf im Gießener Stadtwald oder andernorts anschließen, bekannte Gerald Dörr. Und für gemeinsame Spaziergänge seine beiden Hunde mitbringen.
Nicht zuletzt sollten die zwei Karabinerhaken an der Leine den Beginn und die Fortdauer der Freundschaft verdeutlichen, so Dörr, die er mit Frank-Tilo Becher seit 2019 aufgebaut habe. Nähergekommen sei man sich in den Jahren gemeinsamer Arbeit in der SPD für den Landkreis Gießen. Nur die privaten Begegnungen seien bislang aus Zeitgründen zu kurz gekommen.
Die Notizen-Redaktion wartet auf ein Foto von Lisbeth und ihren neuen Genossen so/FOTO: US