Der Rahmen ist abgesteckt
Langgöns (pad). Das Verfahren um den Bebauungsplan für den Mischplatz Niederkleen steht kurz vor dem Abschluss. In der Sitzung des Bauausschusses am Mittwochabend erhielt er einstimmige Empfehlung. Beim gemeinsam tagenden Ortsbeirat Niederkleen gab es mehrere Neinstimmen.
Beim Mischplatz handelt es sich um ein dreieckiges Grundstück zwischen dem neuen Feuerwehrhaus, der aktuellen Butzbacher Straße und der ehemaligen Butzbacher Straße. Letztgenannte bereitete auch einige Probleme: Obwohl die Landesstraße bereits vor vielen Jahren verlegt worden war, war die Straßenparzelle noch nicht offiziell entwidmet. Dies ist in den vergangenen Monaten nachgeholt worden. Am gestrigen Donnerstag wollte der Gemeindevorstand in seiner Sitzung das Verfahren offiziell abschließen.
Von den Trägern öffentlicher Belange waren im Offenlegungsverfahren keine Kritikpunkte, sondern nur allgemeine Hinweise eingegangen, berichtete Raum- und Umweltplaner Manfred Hausmann. Eine am Rand des Grundstücks gelegene Feldhecke muss unbedingt erhalten bleiben, darf auch nicht für Stellplätze oder Nebengebäude beansprucht werden. Der Planer empfahl, sie als eigenes Grundstück zu parzellieren, um dies noch einmal zu verdeutlichen.
Da dadurch das eigentliche Baugrundstück kleiner wurde, wurde die Grundflächenzahl von 0,4 auf 0,5 erhöht. An der Größe der Gebäude ändere sich dadurch allerdings nichts, denn deren Standorte und Größen sind exakt definiert worden.
An Nachbarschaft orientiert
Kritik kam aus dem Ortsbeirat erneut an der maximalen Gebäudehöhe. Hausmann sagte dazu, dass man sich an der Nachbarschaft orientiere. Zwar seien an der oberen Butzbacher Straße bislang keine Häuser mit zwölf Metern Höhe gebaut worden. Jedoch dürften dies die Grundstückseigentümer, wenn sie die maximale Traufhöhe und Dachneigung ausnutzen würden. »Was tatsächlich gebaut wurde, ist zwar anders. Aber die rechtlichen Rahmen sind gleich.«
Aus dem Ortsbeirat kam zudem die Frage nach einer Pflicht für Solaranlagen und Zisternen. Bürgermeister Marius Reusch sagte, dass man dies nicht über den Bebauungsplan regeln könne. Jedoch habe man dies im städtebaulichen Vertrag festgelegt.
Ein weiteres Thema des Abends war, ob die Gemeinde Tiny Houses ermöglichen möchte. Kleine Häuser, die auf Punktfundamenten stehen und nach einigen Jahrzehnten problemlos abgebaut oder versetzt werden können. Reusch sagte, dass man als Gemeinde derzeit für einen Tiny-House-Park kein Grundstück im Kernort zur Verfügung stellen könne. Jedoch könnten Besitzer von Baulücken ihre Grundstücke auf 25 Jahre verpachten oder selbst dort Tiny Houses aufstellen und verpachten oder vermieten. Tim Schröder (CDU) sagte: »Die Baulücken sind an allen Ecken zu viele. Wenn da wieder wer wohnen würde, wäre das Klasse.« Jedoch wurden auch Zweifel laut, ob sich so wirklich viele Baulücken schließen werden.
Nachdem in Cleeberg in Workshops mit den Bürgern ein Konzept für die Nutzung des ehemaligen Bankgebäudes entwickelt wurde, wird nun ein Förderantrag für die Planung gestellt. Unter anderem soll das Gebäude für Veranstaltungen und als Bücherei genutzt werden, berichtete Reusch.