Brückenbau zum Jubiläum

Langgöns (baf). Als der Lang-Gönser Stamm der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg gegründet wurde, waren die Großeltern der heutigen Pfadfinder noch selbst Kinder: 50 Jahre ist es her. Der runde Geburtstag wurde am Pfingstwochenende mit einem großen Treffen gefeiert: 150 Pfadfinder aus dem Bezirk Oberhessen kamen nach Lang-Göns.
Am Freitag waren die Gruppen aus Friedberg, Rosbach, Heldenbergen, Altenstadt, Buseck, Gießen und Lauterbach angereist. Tags drauf stand eine Schnitzeljagd auf dem Programm. Sieben Stationen waren im ganzen Dorf verteilt, an jeder wartete eine knifflige Aufgabe.
Um für ein stammesübergreifendes Kennenlernen zu sorgen, waren die Gruppen bunten gemischt worden. Dadurch gingen die Kinder und Jugendlichen zunächst mit Fremden los, die im Verlauf der Challenge zu Freunden wurden.
Die Aufgaben hatten es dabei in sich. Beispielsweise musste mitten im Hardtwald eine »Person« in Form eines Dummys aus einem Baum gerettet und abtransportiert werden. Über eine Strickleiter kletterte ein Gruppenmitglied hinauf in den Baum, während die anderen Äste im Wald sammelten. Aus diesen wurde eine provisorische Trage gebastelt, mit welcher der »Verletzte« dann abtransportiert wurde. Erfahrene Erwachsene standen als Ansprechpartner an jeder Station bereit.
Am Gönsbach hinter dem Niederhofen galt es, eine sogenannte Leonardo-da-Vinci-Brücke zu bauen, über die dann ein Pferd passieren konnte. Die Grundidee dieser Konstruktion besteht in der Übertragung des Flechtprinzips auf starre Bauteile. So stützen sich die einzelnen Rundhölzer durch geschickte Verschränkung gegenseitig. Fixierende Mittel wie Seile, Schrauben oder Nägel sind nicht erforderlich. Diese Aufgabe war ganz schön knifflig, aber die Kids ließen sich nicht entmutigen. Zum Schluss hatten sie zwar kein echtes Pferd für diesen besonderen Brückenlauf zur Verfügung, ließen aber symbolisch ein Spielzeug-Steckenpferd über ihre Konstruktion spazieren.
Am Festplatz mussten im Pfadfinder-Bus nach dem Tetris-Prinzip so viele Pappkartons wie möglich gestapelt werden. An einer weiteren Station am Bach wurden Gegenstände wie Gummienten, Tischtennisbälle und Weiteres mit Suppenkellen aus dem Wasser gefischt, ein erfrischendes Unterfangen an diesem heißen Frühsommertag.
Auch auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr gab es ein Wasserspiel, bei dem so viel Wasser wie möglich mit einem Pappbecher über einen Parcours transportiert werden musste.
Alter mit Brillen simuliert
Im Bereich Obergasse sollten mehrere Planen unter erschwerten Bedingungen zusammengeknüpft werden. Hierfür legten die Teilnehmer Helme, zerkratzte Schutzbrillen, Handschuhe, Rauschbrillen und Gewichte für die Arme an, um damit Altersgebrechen zu simulieren. Auf dem Gelände eines Steinhandels am Ortsausgang Richtung Holzheim zäunten die Pfadfinder mit Steinen einen Berg Schottererde so hoch wie möglich ein. Bei allen Stationen gab es jeweils zeitliche Vorgaben.
Am Abend wurde am Lagerfeuer die abwechslungsreiche Schnitzeljagd gefeiert. Am Sonntagvormittag richteten die Pfadfinder für die Gemeinde und zusammen mit den Firmlingen des Pfarrverbundes Am Limes einen Gottesdienst auf dem Pfadfindergelände aus.
Vorsitzende Lisa Wilhelm und ihr Helferteam zogen am Ende der dreitägigen Großveranstaltung ein durchweg positives Resümee. »Es war eine logistische Herausforderung, aber es war toll, die umfangreiche Vorbereitung hat sich gelohnt.«