Baggern fürs Baugebiet

35 Bauplätze entstehen am Rande von Dornholzhausen. Nun erfolgte der offizielle Spatenstich für das Baugebiet Blankweg.
Laster rollen über den Feldweg, kippen ihre Ladung ab und nehmen den Weg wieder zurück. Sofort verteilen Bagger und Radlader das angelieferte Material. Bereits am ersten Tag ist auf der Baustelle viel los. Bis 22. September soll die Erschließung des Neubaugebiets Blankweg am Rande Dornholzhausens abgeschlossen sein.
Am Mittwoch erfolgte der offizielle Spatenstich. Insgesamt 1,1 Millionen Euro soll die Erschließung kosten, wovon 120 000 Euro auf die Wasserleitungen und 700 000 Euro auf den Kanalbau entfallen. Unter anderem werden Staukanäle gebaut, um bei Starkregen das Wasser zurückhalten zu können.
Jörg Rudolph vom Planungsbüro Zick-Hessler kündigte an, dass man immer mittwochs um 9 Uhr für Fragen der Bürger im Baubüro bereitstehe. Mit der Erschließung ist die Firma Weimer aus Lahnau beauftragt worden.
Bürgermeister Marius Reusch sagte: »Es ist ein besonderer Tag für Langgöns, denn es ist seit vielen Jahren das erste prägende Baugebiet für die Gemeinde.« Über viele Jahre war die Interessentenliste für Bauplätze in Langgöns rappelvoll. 2016 haben erste Gespräche stattgefunden. Jedoch musste die Gemeinde trotz der langen Liste von Bauwilligen aufwendig nachweisen, dass es auch einen Bedarf gebe. Das kostete Zeit. 2019 erfolgte der Aufstellungsbeschluss, vier Jahre später nun der erste Spatenstich.
In dieser Zeit haben sich die Rahmenbedingungen allerdings gravierend verändert: Nicht nur die Bau- und Materialpreise sind explodiert, sondern auch die Zinsen auf aktuell über vier Prozent gestiegen. Für viele Familien ist damit der Traum vom Eigenheim geplatzt, wenn nicht die Erbtante oder wer anderes mit viel Eigenkapital unterstützt. Wie viele Interessenten darum nun noch wirklich bauen können, bleibt abzuwarten.
Bürgermeister Reusch sieht es darum als Vorteil, dass man als Gemeinde das Gebiet selbst entwickelt. Denn so müsse man nicht die Grundstücke zwanghaft schnellstmöglich verkaufen, sondern könne den gesteckten Zielen treu bleiben und notfalls abwarten. »Wir müssen es nicht schnell zubauen.«
Um zu verhindern, dass Reiche aus Rhein-Main den einheimischen Interessenten die Bauplätze einfach wegschnappen, war eine Vergaberichtlinie in der Gemeindevertretersitzung beschlossen worden. Diese enthält ein Punktesystem. Wer beispielsweise kleine Kinder hat, erhält mehr Punkte als jemand mit einem 17-Jährigen im Haus. Auch ehrenamtliches Engagement und weitere soziale Aspekte sowie ein bereits in der Gemeinde vorhandener Wohnsitz wurden im Punktesystem gewürdigt. Wer bereits Immobilienbesitzer ist, erhält einen großen Abzug.
Auch will man verhindern, dass sich Leute Baugrundstücke für den Sankt-Nimmerleins-Tag reservieren. In den Verkaufsverträgen ist darum klar festgehalten, dass eine Bebauung bis zum Tag x erfolgen muss, ansonsten wird der Verkauf rückabgewickelt.
Insgesamt sind 50 Wohneinheiten auf 35 Grundstücken geplant. Dafür wird es auch ein Grundstück mit Mehrfamilienhäusern geben. Das Gebiet bekommt zudem einen eigenen Spielplatz.
Im ersten Bauabschnitt werden 16 Bauplätze vergeben. Erst wenn diese verkauft sind, wird der zweite Bauabschnitt vermarktet. »Für uns als Gemeinde Langgöns wird eine Weiterentwicklung mit Maß und Ziel möglich«, sagte Reusch. FOTO: PAD