Bärner Heimatkreis erinnert an Anfänge

Langgöns (con). Ende März 1946 erhielten die ersten 1200 Menschen aus dem Kreis Bärn die Anordnung, sich innerhalb von 48 Stunden auf die Überführung in ein Sammellager vorzubereiten. Schon bald rollten Hunderte Züge mit verschlossenen Güterwagen aus den Sudetenländern gen Westen - hinaus aus ihrer Heimat und nach Deutschland. Ein Ereignis, an das jetzt in Mitgliederversammlung samt Heimattreffen des Heimatkreises Bärn gedacht wurde.
Der Heimatkreis hatte dazu in das Bürgerhaus nach Lang-Göns eingeladen, nachdem das 59. Mitgliedertreffen im vergangenen Jahr wegen Corona erstmals abgesagt werden musste. Seit 1962 findet einmal im Jahr das Heimattreffen dort statt - abgesehen von einer einzigen Unterbrechung, als das Bürgerhaus renoviert wurde. Auch den Heimatkreis traf Corona schwer: Das Heimattreffen ist für viele Mitglieder eine Gelegenheit, den Kontakt zu anderen aus der alten Heimat zu halten.
»Wir stehen auch für die Versöhnung. Viele derjenigen, die damals das Unrecht von beiden Seiten geprägt haben, gibt es nicht mehr, und die heute noch Lebenden wollen die Hand zum Frieden und der Vereinigung reichen«, erklärte Peter Jurenda, Vorsitzender des Heimatkreises. »Und es muss erlaubt sein an die Heimat zu denken, ohne gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden. Was in anderen Nationen eine Selbstverständlichkeit ist, darf bei uns nicht verboten sein.«
Der Kassenstand des Vereins blieb über das vergangene Jahr stabil. Die nicht monetären Besitztümer, insbesondere die Exponate und Einrichtung der Bärner Heimatstube, sollen bald inventarisiert und digitalisiert werden.
Wilfried Morbitzer ist seit zehn Jahren Ortsbetreuer für Schönwald und erhielt dafür die silberne Ehrennadel des Heimatkreises. Seit 15 Jahren betreut Karlheinz Potsch den Ort Christdorf und erhielt dafür die goldene Ehrennadel.
Nach dem gemeinsamen Gottesdienst am Sonntag gab es viel Zeit für Gespräche. Eine ganze Wand des Bürgerhauses war einer Ausstellung mit Bildern aus der alten Heimat gewidmet.