Neuer Lärmschutzwall entsteht an Bundesstraße - Quartier soll folgen

In Hungen im Kreis Gießen soll ein Lärmschutzwall errichtet werden. Dieser soll neben weniger Lärm in der Kernstadt auch ein mögliches, neues Baugebiet schützen.
Hungen – Mehrere Meter hoch, weit über 300 Meter lang türmt sich die Erde. Aufgeschüttet entlang der B 457 zwischen den Abfahrten Hungen-West und dem Kreisverkehr nach Inheiden. Massenhaft Material wurde dorthin bewegt, um einen Lärmschutzwall zu errichten. Für eine bessere Lebensqualität in den mittelbar angrenzenden Wohngebieten. „Wir sind aktiv geworden, um den Lärmschutz für die bestehende Bebauung wesentlich zu verbessern“, sagt Bürgermeister Rainer Wengorsch.
Und natürlich auch mit Blick auf ein mögliches neues Quartier zwischen der Firma Mühl, der Umgehungssstraße und dem Hehlingsgrund – das Baugebiet Hungen-West.
Lärmschutzwall gegen Geräusche der Bundesstraße: Bau in Hungen im Kreis Gießen geplant
Begonnen wurde das Vorhaben Lärmschutzwall mit der Vorbereitung des Baufeldes im September 2021, abgeschlossen sein soll es im kommenden Jahr. Eingebracht wird Mineralboden von verschiedenen Baustellen, auch von der bald anlaufenden Maßnahme zur Errichtung des Rewe-Logistikzentrums in Berstadt.
Der Magistrat hatte den Bau des Walls in Auftrag gegeben, sagt Wengorsch, der sich nach der Fertigstellung einen verbessersten Lärmschutz für die süd-westliche Bebauung der Kernstadt erhofft, aber auch Vorteile für ein mögliches Baugebiet Hungen-West sieht. Die Bebauung könnte „unmittelbarer an die Bundesstraße herangerückt werden“, so der Bürgermeister.
Neuer Wohnkomplex in Hungen (Kreis Gießen): Lärmschutzwall ist Voraussetzung für den Bau
Vor rund zwei Jahren hatte die Stadtverordnetenversammlung den Aufstellungsbeschluss für das rund 20 Hektar große Areal gefasst, auf dem ein zukunftsorientiertes Quartier mit ganz unterschiedlichen Wohnformen entstehen soll, das Klimaschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit ebenso Rechnung trägt, wie den Bedürfnissen aller Generationen. Dass ein Lärmschutz Voraussetzung für eine Bebauung wäre, war Ergebnis eines Gutachtens gewesen.
Kosten entstehen der Kommune für den Wall nicht. Im Gegenteil: „Die Stadt erhält etwa 150.000 Euro für die Unterbringung von geprüftem Mineralboden“, so Wengorsch. (Christina Jung)
Lärm durch Autobahnen und Bundesstraßen nahe Wohngebieten sorgen immer wieder für Unmut bei Bürgerinnen und Bürgern. Dazu gehört auch der Lärm der B3 in Lollar und Staufenberg im Kreis Gießen, bei dem das Regierungspräsidium zuerst keinen Handlungsbedarf sah.