Die Ermittler haben zudem Hinweise auf einen weiteren Pkw, der gegen 2.30 Uhr in der Nähe der Bankfiliale in Langgöns unterwegs war. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich dabei um Komplizen der Automatensprenger handelte. Möglich ist aber auch, dass es sich um wichtige Zeugen handelt, die zufällig dort vorbeifuhren. Die mit dem Fall befasste Gießener Kriminalpolizei sucht Zeugen, die in der Nacht zum Donnerstag Beobachtungen machten, zum Beispiel Hinweise zum zweiten Pkw geben können. Diese werden von den Ermittlern unter 06 41/70 06-25 55 entgegengenommen.
Für die Sparkasse berichten Vorstandsvorsitzender Peter Wolf und Vorstandsmitglied Ilona Roth, von einem »erheblichen Sachschaden«, der bei der Sprengung entstanden ist. Deshalb bleibe die Filiale bis auf Weiteres geschlossen. Kunden aus Langgöns können den Geldautomaten und die SB-Technik der Filiale in Linden nutzen. Beratungstermine finden bis auf Weiteres ebenfalls in der Filiale Linden statt – montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr.
Das Geldinstitut war nun innerhalb kürzester Zeit von drei Sprengungen betroffen, im November sind die Geldautomaten in den Filialen Großen-Buseck und Steinbach gesprengt worden. »Insbesondere das skrupellose Vorgehen der Täter macht uns fassungslos und tief betroffen. Wir sind Opfer von Hochkriminellen geworden, die Sprengungen mittlerweile auch in Wohngebieten vornehmen und folglich auch Personenschäden billigend in Kauf nehmen. Diese Brutalität der Angriffe entsetzt uns«, sagte Wolf. Schon vor der ersten Sprengung habe die Sparkasse an geeigneten Maßnahmen gearbeitet, um Geldautomaten und die Menschen in und die Filialen zu schützen. »An der Umsetzung dieser Maßnahmen arbeiten wir nun mit Hochdruck«, erklärte Roth.
Zusätzlich habe die Sparkasse eine Überwachung der Standorte durch ein Sicherheitsunternehmen beauftragt. Auch wenn aus Sicherheitsgründen punktuell einzelne Geldautomaten außer Betrieb genommen werden, sei die Bargeldversorgung des Kreditinstituts durch das enge Filialnetz weiterhin sichergestellt, versichern die beiden Verantwortlichen.
In der Filiale Buseck werden ab dem 9. Dezember wieder Beratungsgespräche nach persönlicher Abstimmung mit den Kundenberaterinnen und Kundenberatern im Obergeschoss der Filiale möglich. Auch in der Filiale Langgöns werden kurzfristig Öffnungsmöglichkeiten für Beratungsgespräche geprüft. Wolf und Roth versichern, dass alle derzeit durch die Sprengungen betroffenen Filialen renoviert und wiedereröffnet werden.
Update vom Donnerstag, 02.12.2021, 08.44 Uhr: Nach der Geldautomatensprengung in Langgöns (Kreis Gießen) am heutigen Donnerstagmorgen (02.12.2021) sucht die Polizei Mittelhessen einen dunklen Audi mit Siegener Kennzeichen (SI). Gegen 02.35 Uhr hatten Zeugen beobachtet, wie die Kriminellen mit diesem Auto vom Tatort flüchteten. Die Fahndung laufe derzeit noch, teilten die Einsatzkräfte mit. Hinweise nimmt die Kripo unter der Telefonnummer 0641/7006 2555 entgegen.
Die Unbekannten sollen in einer Sparkassen-Filiale in der Moorgasse im Ortsteil Lang-Göns mit Sprengstoff einen Geldausgabeautomaten in die Luft gejagt haben. Es gab einen lauten Knall, auf den Zeugen die Polizei aufmerksam machten. Die „enorme Wucht der Explosion“ habe Fenster zerstört und auf der Straße geparkte Autos beschädigt, berichtete die Polizei. Der Sachschaden sei „hoch“, ein genaue Summe nannte man nicht. Ob die Täter Geld in Langgöns Geld erbeuteten, ist noch unklar.
Erstmeldung vom Donnerstag, 02.12.2021, 07.10 Uhr: Langgöns – Die Polizei Mittelhessen ist am Donnerstagmorgen (02.12.021) in Langgöns im Kreis Gießen im Einsatz. Ersten Erkenntnissen zufolge sprengten Unbekannte gegen 02.35 Uhr einen Geldautomaten in der Sparkassen-Filiale in der Moorgasse, wie ein Polizeisprecher dieser Zeitung sagte.
Derzeit ist die Ortsdurchfahrt zwischen der Amthausstraße und Am Weihergarten gesperrt. Fachleute des hessischen Landeskriminalamtes (LKA) sollen jetzt das Gebäude untersuchen, betreten könne man dieses erst danach. Es sei von einem „höheren Sachschaden“ auszugehen, hieß es. Die Täter flüchteten in einem Auto, die Fahndung läuft.
Für den Kreis Gießen ist es die vierte Automatensprengung innerhalb weniger Tage. Bereits vor einer Woche war Langgöns betroffen. Wie damals auch bekamen am Donnerstagmorgen (02.12.2021) viele Anwohner den lauten Knall mit. Ob ein Zusammenhang zwischen den Taten bestehen könnte, ist noch unklar. Zuerst berichtete der Hessische Rundfunk (HR) über den aktuellen Fall. (ag)
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