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Rasen nach Fehler geflutet: Baufirma muss neuen Sportplatz wieder aufgraben

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Keine Maulwurfinvasion, sondern Reparaturarbeiten: Beim nagelneuen Troher Sportplatz war die Drainage falsch gebaut worden. Nun wird nachgebessert. © Patryk Kubocz

Als „Sportplatz auf Eintracht-Niveau“ feierte die SG Alten-Buseck/Trohe ihre neue Spielfläche im Juli. Nun muss der Rasen wieder aufgegraben werden.

Buseck - Anstelle von Fußbällen rollen über den Sportplatz in Trohe die Bagger. Noch im Juli wurde der neue Rasenplatz der SG Alten-Buseck/Trohe feierlich eingeweiht. Gut einen Monat später dann das böse Erwachen - an allen Ecken und Enden machten sich feuchte Stellen im Rasen breit. Ein Strafraum stand dabei fast vollständig unter Wasser. »Das war erst mal ein Schock für uns als Gemeinde und den Verein«, sagt Bauamtsleiter Michael Thelen.

Zunächst lag die Vermutung nahe, dass die Dichtungen des automatischen Bewässerungssystems für das Austreten des Wassers verantwortlich sind. Nach dem Austausch aller Dichtungen durch das Subunternehmen Friesecke Bewässerungstechnik GmbH leckte das Wasser immer noch und flutete den Rasen, beschreibt Thelen. »Das war enttäuschend, wir mussten erneut in die Fehleranalyse gehen«, sagt Jürgen Preuß, Geschäftsführer der Schmitt INTERGREEN-Sportstättenbau GmbH. Deshalb auch dieser Ortstermin, um die genauen Gründe für die erneuten Arbeiten am Platz zu begründen. »Wir wollten die Öffentlichkeit über den Zustand informieren und Gerüchte über die Ursachen aus der Welt zu schaffen«, sagte Thelen

Kreis Gießen: Fehlerhafte Drainage sorgt für Wasserstau auf Sportplatz in Buseck

Nach Erklärung des Geschäftsführers seien ein Viertel der Drainageschlitze, die das Wasser zum Kies beziehungsweise Abwasserpumpe leiten sollen, nicht tief genug gesetzt worden. Dadurch kam es zum Wasserstau und der Flutung des Rasenplatzes. »Diesen Fehler konnten wir nicht entdecken, ohne den Rasen aufzugraben«, erklärt Preuß. Mit einer Felsradfräse werden neue Schlitze gesetzt, die zwölf Zentimeter breit und 35 Zentimeter tief sind. Diese neuen Schlitze werden rechtwinklig im Abstand von fünf Metern gefräst und kreuzen gleichzeitig die bereits vorhandenen Drainageschlitze. Auch werden neue Druckrohre und Steuerleitungen für das Bewässerungssystem verlegt. Damit soll gewährleistet werden, dass das Wasser zum Kies abfließen kann und von dort aus abgepumpt wird.

Neben der neuen Abwasseranlage wird auch das Grün erneuert werden müssen. »Die Ausbesserungsarbeiten haben zu Folge, dass der Rasen stark beschädigt wird und das Aussähen einer neuen Rasennarbe sinnhaft ist«, sagt Preuß. Damit der Rasen so schnell wie möglich wieder bespielbar werde, sähe man im Troher Sportplatz Headstart-Saatgut ein, das eine kürzere Keimzeit habe und schneller wächst.

Wasserstau auf Sportplatz in Buseck: Baufirma bittet um Entschuldigung

Der Geschäftsführer bittet sowohl die Gemeinde als auch den Verein um Entschuldigung. Die 80.000 Euro Mehrkosten für die Behebung des Problems trägt die Firma Schmitt. Außerdem garantiere Preuß, dass »wir neben der Übernahme der Reparaturkosten aus Kulanz auch eine Entschädigung an den Verein bezahlen«. Über die Höhe der Entschädigung soll noch beraten werden.

Die Ausbesserungsarbeiten sollen unter guten Witterungsbedingungen bis Ende September abgeschlossen sein. Doch dies bedeutet nicht, dass in Trohe der Ball gleich wieder über den Platz rollen kann. »Es ist schwierig einzuschätzen, wann der Rasen bespielbar sein wird«, sagt Preuß. »Wir befinden uns gerade in der Phase, wo die Vegetation aussetzt.« Preuß hofft, dass der Platz unter guten Bedingungen und mit viel Glück Anfang Dezember wieder bespielbar ist - spätestens aber im nächsten Mai. (pku)

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