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Konjunktur kühlt weiter ab

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Von: red Redaktion

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Wiesbaden/Gießen (pm). Die Abkühlung der wirtschaftlichen Lage des Handwerks in Ober-, West- und Mittelhessen - und damit auch im Landkreis Gießen - hat sich im vierten Quartal 2022 weiter fortgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Konjunkturbericht der Handwerkskammer Wiesbaden. Demnach ist der Geschäftsklimaindikator als Gradmesser für die wirtschaftliche Entwicklung im Vergleich zum Vorquartal erneut gesunken.

Verantwortlich dafür sei insbesondere ein skeptischer Blick, den die befragten Handwerksbetriebe auf die Zukunft werfen. »Auch, wenn sich die Entlastungsmaßnahmen durch die Politik stützend und beruhigend auswirken sollten, bleiben die wirtschaftlichen sowie energiebezogenen Herausforderungen vorerst weiter bestehen«, erklärte Kammerpräsident Stefan Füll.

Folglich bezeichneten nur noch 23 Prozent der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk ihre Geschäftslage als »gut«, weitere 59 Prozent als »befriedigend« und 18 Prozent wählten die Option »schlecht«.

Auftragsbestände gesunken

In nahezu allen Branchen des Handwerks sind laut Pressemitteilung die Auftragsbestände gesunken. Die Auftragsbücher seien demnach für acht Wochen im Voraus gefüllt und damit 1,8 Wochen weniger als im dritten Quartal 2022. Lediglich die Rückmeldungen der Betriebe des Kfz-Handwerks spiegelten eine Verbesserung wider. Die Branche kehre vorerst auf den Erholungspfad zurück, so die Handwerkskammer.

Die Beschäftigtenzahl ist im vierten Quartal 2022 bei mehr Handwerksbetrieben im Kammerbezirk gesunken als gestiegen. Als Hauptursache für diese Entwicklung werde der Fachkräftemangel genannt.

Der Preisauftrieb war zwar erneut leicht rückgängig, aber die Preissteigerungen bei den Einkaufspreisen lagen immer noch auf Rekordniveau. Gleichzeitig meldete etwa die Hälfte der Betriebe, die Preissteigerungen über ihre Verkaufspreise weitergeben zu können. Die zurückhaltende Investitionsbereitschaft aufgrund der unsicheren weiteren Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleibe aber bestehen, heißt es in der Mitteilung.

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