Jugend kommt günstiger weg

Grünberg (tb). Vorausgesetzt, Petrus wäre auch dieses Jahr den »Wasserratten« gnädig, würde Grünbergs Kämmerer Mehreinnahmen von rund 5000 Euro verbuchen können. So zumindest ist es einer Vorlage des Magistrats zu entnehmen, wonach die Eintrittspreise für den städtischen Swimmingpool zur neuen Saison steigen sollen.
Gas: Spotmarkt statt langfristiger Vertrag
Die letzte Erhöhung, begründet Bürgermeister Marcel Schlosser (CDU) den Vorstoß, liege bereits fünf Jahre zurück. Aufgrund der enormen Anstiege bei den Energiekosten insgesamt sei eine Anpassung »unumgänglich«. Im Übrigen falle die Erhöhung »sehr moderat« aus.
Bekanntlich hatte die Stadt im Vorjahr auf die Kostenexplosion beim Gas beziehungsweise den Appell zum Sparen reagiert: Für die Beckenwasserbeheizung kam einzig die Solaranlage zum Einsatz, das gasbetriebene Blockheizkraftwerk wurde nicht mehr zur Unterstützung eingesetzt. Freilich bestand dazu eh kein Anlass: Der Rekordsommer sorgte dafür, dass die Wassertemperatur im Schnitt bei 25 bis 26 Grad lag.
Übrigens: Was die Brennstoffversorgung durch die O-Gas angeht, nutzt Grünberg die einer Kommune gewährten Vorteile, hat sich gegen einen längerfristigen Liefervertrag entschieden. Stattdessen wird ihr der am Spotmarkt ermittelte Gaspreis in Rechnung gestellt.
Bleibt es bei den aktuellen, am Kurzfristmarkt nochmals günstigeren Preisen, komme eine »Zuschaltung« des Blockheizkraftwerks wieder infrage - sofern denn wettermäßig Bedarf bestehe.
Die neuen Eintrittspreise: Erwachsene zahlen ab der Saison 2023 vier statt 3,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 sowie Schüler und Studierende drei statt 2,50 Euro. Der Preis für die Familientageskarte bleibt mit zehn Euro stabil. Ebenfalls in die neue Saison gerettet wurde die Corona-Folgen-Regelung, wonach Menschen bis 18 in den Sommerferien freien Eintritt erhalten.
Aufschläge gibt es bei den Dauerkarten: Erwachsene haben künftig 65 statt 55 Euro zu entrichten, die Familienkarte kommt auf 110 statt 95 Euro. Wiederum im Sinne der jüngeren »Grimmicher« bis 18 wird für sie die Dauerkarte von 30 auf 25 Euro verbilligt. Stabil bleibt der Preis für Alleinerziehende, sie zahlen für die Dauerkarte weiterhin 75 Euro.
Für nicht ganz so eifrige »Wasserratten« bietet das städtische Freibad Zehnerkarten an. Die kommen künftig auf 35 statt 30 Euro, bei Kindern, Jugendlichen bis 18 sowie Schwerbehinderten bleibt es bei 20 Euro. Freien Eintritt erhalten künftig Schulklassen, bisher wurden hier 1,50 Euro verlangt.
Zuschussbedarf von 227 000 Euro
Schließlich: Inhaber der Ehrenamts-Card werden beim Kauf von Einzel-, Zehner- und Dauerkarten Kindern, Schülern, Studenten und Schwerbehinderten gleichgestellt.
Nach dem Magistrat hat sich auch der Fachausschuss für Soziales in seiner jüngsten Sitzung einverstanden erklärt, eine Bestätigung durchs Stadtparlament scheint daher sicher. Dass die Mehreinnahme von 5000 Euro im Verhältnis zum etatisierten Fehlbedarf von 227 000 Euro nur ein Tropfer auf den heißen Stein ist, sei am Ende doch angemerkt.