1. Gießener Allgemeine
  2. Kreis Gießen

Innovation made in Obbornhofen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Christina Jung

Kommentare

Zum fünften Mal wurde die GAL Digital GmbH aus Obbornhofen zum »Top-Innovator« gekürt. Was für den Hungener Stadtteil als Firmenstandort spricht und wie die Kommune von dem Unternehmen profitiert, erklären Geschäftsführer Daniel Gal und BürgermeisterRainer Wengorsch.

Innovative Unternehmen statt Logistiker. Qualitativ hochwertige Arbeitsplätze für die Menschen, die in Hungen zu Hause sind. Was die Kommunalpolitik seit Monaten mit Blick auf künftige Gewerbegebiete diskutiert, wird in der Großgemeinde mancherorts schon lange gelebt. Zum Beispiel in Obbornhofen. Dort nämlich ist die GAL Digital GmbH ansässig, die jüngst als »Top-Innovator 2022« ausgezeichnet wurde. Anlass für Bürgermeister Rainer Wengorsch, dem Gründer und Geschäftsführer Daniel Gal persönlich zu gratulieren.

Im Rahmen des Innovationswettbewerbs Top 100 waren Ende Juni mittelständische Unternehmen gewürdigt worden, die mit Ideenreichtum, Teamgeist und Beharrlichkeit neue Wege beschreiten (die GAZ berichtete). Zu den in Frankfurt von Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar Geehrten gehörten auch die Obbornhofener - mittlerweile zum fünften Mal. Seit 2011 entstehen am Standort im Hungener Stadtteil innovative und nachhaltige Apps, Web- und Softwarelösungen oder Onlinemarketingkonzepte - für den kleinen Betrieb vor Ort ebenso wie für weltweit agierende Konzerne. Wengorsch sprach von »Innovationen, die für die digitale Welt und die Bürger wertsteigernd sind« und drückte seinen Stolz aus, dass ein solches Unternehmen in Hungen ansässig ist.

Gegründet hat Daniel Gal seine Firma vor 17 Jahren. Mittlerweile beschäftigt er 40 Mitarbeiter und denkt darüber nach, weitere Standorte zu erschließen. Um näher an einigen Kunden zu sein, wie er sagt. Nicht etwa, weil das ländliche Obbornhofen nicht als Firmensitz taugt.

Im Gegenteil: Der 863 Einwohner zählende Ort ist für Gal geradezu perfekt. Weil seine Mitarbeiter hier Lebensqualität vorfinden - Seen, Radwege und Restaurants in der Umgebung, Kita, Grundschule und Friseur sowie einen Laden, der die Grundversorgung abdeckt direkt im Dorf, außerdem eine funktionierende Gescheinschaft. Gal: »Die Autonomie des Dorfes ist gegeben. Ich brauche es nicht zwingend zu verlassen.« Und falls doch. besticht der Hungener Stadtteil in seinen Augen mit einer »Top-Lage«. »Von Obbornhofen aus bin ich in fünf Minuten auf der Autobahn«, sagt der 34-Jährige.

Das Einzige, was es laut des GAL-Geschäftsführers für einen florierenden Betrieb wie seinen braucht, sind eine schnelle Internetverbindung und Menschen, die sich für Technologie begeistern. Letztere gewinnt der Firmenchef, in dem er ihnen einen modernen Arbeitsplatz, abwechslungsreiche Projekte, ein hohes Maß an Autonomie und weitere Annehmlichkeiten wie Tischkicker, kostenlose Getränke, frisches Obst oder Eis bietet. Mit Erfolg. »Mein erster Mitarbeiter ist heute noch da«, so Gal.

Aber nicht nur sein Team, auf dessen Zufriedenheit Gal großen Wert legt, profitiert. Ebenso die Stadt, wie der Bürgermeister betont, Das Unternehmen verschaffe Hungen einen Bekanntheitsgrad weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus. Außerdem stellten Betriebe wie die GAL Digital sicher, dass die Stadt ihrer Pflicht zur Daseinsvorsorge nachkommen könne, was sich wiederum positiv auf den Standortfaktor auswirke. Wengorsch: »Wir sind eine Kommune, die einiges zu bieten hat.«

Auch interessant

Kommentare