In Freienseen: 40-Tonner landet an Hauswand
Laubach (tb). Das dürfte den Ruf nach strengeren Kontrollen des Tempolimits von 30 km/h für Lkw verstärken: Kurz nach 9 Uhr ist am Donnerstag ein 40-Tonner, voll beladen mit Abraum von der A49-Baustelle, mitten in Freienseen umgekippt und gegen einen Hauswand gestürzt. Zum Glück wurde niemand verletzt, der Fahrer kam nur vorsorglich in eine Klinik.
Der Unfall ereignete sich im Bereich der Linkskurve, etwa 40 Meter hinter der Engstelle am östlichen Ortseingang. »Der ist ja ganz schön flott unterwegs«, dachte sich Uwe Beyer, Augenzeuge des Unfalls. Das habe wohl auch der Fahrer bemerkt und gebremst. Nach Beyer, früher Lkw-Fahrer, führte vermutlich ein Zusammenspiel von Bremsvorgang, Übersteuern und Verrutschen der Ladung (»bei Frost kann das auch bei Erde passieren, man hat das gehört«) zum Umkippen das Sattelzugs. Beyer und ein zweiter Freienseener rannten zum Lkw, halfen dem Fahrer, aus dem Führerhaus zu klettern,
Klar, dass nach dem Unfall mehrere Freienseener an den Info-Abend im Februar, an die Frage von Teilnehmern erinnerten: »Muss denn immer erst etwas passieren!?« Die hatten eine wiederkehrende Missachtung des Tempolimits beklagt und kritisiert, dass die für die Bundesstraße zuständigen Behörden etwa keinen »Blitzer« aufstellten.
Die Polizei machte am Donnerstag noch keine Angaben zur Ursache. Ebenso wenig zur Höhe des Schadens am Lkw wie an dem Gebäude. Die Feuerwehren Freienseen und Laubach waren im Einsatz, banden Betriebsstoffe ab. Wegen der Aufräum- und Bergungsarbeiten war die B 276 zwischen Freienseen und Laubach mehrere Stunden gesperrt.
Bürgermeister Meyer verwies gegenüber der GAZ auf Anfragen von Stadt und Mitteldeutscher Hartstein Industrie (MHI), Betreiber des mit dem Abraum verfüllten Steinbruchs Gonterskirchen, beim Kreis. Die Auskunft: »Bis zur Aufstellung eines Blitzers würde es 18 bis 24 Monate dauern, sofern denn alle Stellen zustimmten. Zu spät.« Mit dem MHI-Vorstand habe er darauf eine Anfrage an den Hessen-Mobil-Chef gerichtet, um wenigstens eines der aus Gießen bekannten semistationären Messgeräte zu erhalten. Auf die Antwort wartet er nun ebenso gespannt wie auf die Auswertung des Fahrtenschreibers des Unfall-Lasters. FOTO: DIRK HOFMANN