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Impfzentrum des Kreises Gießen: Probleme bei digitalem Impfpass - »Wie in der Steinzeit«

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Von: Stefan Schaal

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Die Leitung des Impfzentrums in Heuchelheim berichtet von bürokratischen Hürden beim digitalem Impfpass.

Der digitale Impfpass soll das Reisen in der anstehenden Urlaubszeit erleichtern, die entsprechende App lässt sich seit Donnerstag aufs Smartphone laden. Wer den Nachweis im Impfzentrum in Heuchelheim erhalten will, sollte allerdings besser bis Ende Juni warten.

Dazu rät Udo Liebich von der Leitung des Impfzentrums. Der Grund seien bürokratische Hürden »wie in der Steinzeit«, erklärt Liebich. Wenn Mitarbeiter in dem Zentrum einen digitalen Impfnachweis ausstellen wollen, müssen sie am Computer den Datensatz der jeweiligen Person aufrufen, diesen markieren und in ein separates Modul kopieren. »Dann druckt der Mitarbeiter ein Blatt Papier für den Impfling aus, der die Daten schließlich in sein Handy überträgt.«

Das Verfahren werde Ende des Monats durch den Dienstleister Ekom mithilfe eines automatischen digitalen Versands ersetzt. Derzeit sei die Prozedur für die Mitarbeiter im Impfzentrum aber sehr zeitraubend. »Pro Person dauert es ein bis zwei Minuten. Bei 1300 Impflingen pro Tag in Heuchelheim kann man sich ausrechnen, dass das Auswirkungen auf unsere Abläufe hat.« An diesem Wochenende suche man nach Lösungen.

Wer dringend einen digitalen Impfpass benötigt, solle daher besser eine Apotheke aufsuchen, rät der Leiter des Impfzentrums. Welche Apotheken den entsprechenden Code ausgeben, soll ab kommende Woche online unter www.mein-apothekenmanager.de veröffentlicht werden.

1500 Impfungen kurzfristig buchbar

Renate Braun vom Gesundheitsamt weist darauf hin, dass mehrere Staaten den digitalen Impfpass nicht akzeptieren. Im Gesundheitsamt werde diskutiert, wie man ein zusätzliches Zertifikat ausstellen kann, damit der Nachweis auch in diesen Ländern akzeptiert wird.

Im Rahmen einer »Impfbrücke« sind in Heuchelheim kurzfristig Impfungen mit 1500 Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson möglich. Buchung ab Sonntag um 18 Uhr auf www.corona.lkgi.de.

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