Ide neu an der Spitze des Jugendhilfeausschusses

Gießen (so). Frank Ide ist neuer Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses im Landkreis Gießen. Der hauptamtliche Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent ist am Donnerstag von den Ausschussmitgliedern in Langgöns einstimmig an die Spitze des Gremiums gewählt worden. Dei Leitung der Wahl oblag Ides Vorvorgänger in diesem Amt, Dirk Oßwald. Oßwald ist als Vorstand der Lebenshilfe Gießen Vertreter der öffentlichen Träger im Jugendhilfeausschuss.
Sachthema der Beratungen am Donnerstag war der Mangel an pädagogischen und sozialpädagogischen Fachkräften in der Jugendhilfe - eine Fragestellung mit der sich nicht nur die Einrichtungen im Landkreis Gießen, sondern bundesweit konfrontiert sehen. Zwar hat in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der jungen Menschen deutlich zugenommen, die sich für sozialpädagogische Arbeitsfelder qualifizieren lassen: So stieg deren Zahl von knapp 5400 in den Jahren 2010/11 auf fast 9000 in 2021/2022 hessenweit. Noch immer streben mehr Frauen in diese Berufe als Männer.
Gleichwohl scheint die Zahl nicht ausreichend, um die Bedarfe zu decken. Denn beispielsweise für Kindertagesstätten werden von den Trägern nach wie vor qualifizierte Kräfte händeringend gesucht. Oßwald und Ide sprachen beide von einem ungebrochen hohen Bedarf.
Situation wird sich noch verschärfen
Eine Situation, die sich noch verschärfen könnte, wenn ab dem Jahr 2026 der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in den Grundschulen schrittweise eingeführt werden soll. Dies hat der Bund 2021 beschlossen. Mit dem Ganztagsförderungsgesetz soll eine Betreuungslücke geschlossen werden, die nach der Kita-Zeit für viele Familien wieder aufklafft, wenn die Kinder eingeschult werden.
Eine Weitere Fragestellung bei der Gewinnung von Personal: Die Anerkennung von Abschlüssen entsprechender Fachkräfte aus dem Ausland. Diesem Thema stellen sich die Träger. So will die Lebenshilfe dem Fachkräftemangel im Kita-Bereich begegnen, indem sie versucht, Personal aus anderen europäischen Ländern anzuwerben. FOTO: SO