Zwiwwellachtränen

Hungen (pad). Die Villinger Zwiwweln haben eine besondere Wirkung: Während normale Zwiebeln für Zwiebeltränen sorgen, sind es bei den Villinger Exemplaren Lachtränen. Davon gab es auf der großen Fremdensitzung am Samstag jede Menge.
Die Garde des Gastgebers, die »Apollas«, eröffnete das über vierstündige Programm und präsentierte später den Waldelfen-Showtanz. Dafür erhielt sie jeweils viel Applaus. Dieser blieb den meisten Ehrengästen verwehrt - denn bis auf den Stuhl der obersten Landfrau Christel Gontrum blieben die Plätze leer.
»Singo« haut rein
Dadurch verpassten die Honoratioren, was beispielsweise die »Onions«, die Nachwuchstanzgruppe der »Zwiwweln« mit einem Gardetanz und einem trolligen Showtanz auf die Bühne brachten. Die Männertanzgruppe »Villinger Batschboa« feierte zur späten Stunde eine »Space Party«.
Als Gastgeschenk hatte der Hungener Karnevalverein zwei Tanzgruppen mitgebracht: »Soul System« performte zu »Mrs. Sandman - bring me a dream«, während »Matchless« die Blumenzucht tänzerisch darstellte. Beeindruckend war der akrobatische Auftritt von Kimberly Rudzki. Aus dem Stand rückwärts einen Flickflack springen, davon können die meisten Menschen nur träumen. Zusammen mit Leonie Hahn in der Zugabe zeigte sie, was mit viel Training und Körperbeherrschung möglich ist. Dass in Villingen Gesang eine große Rolle spielt, ist bekannt. Die »Jukebox Heroes« ließen einmal mehr die Plattenteller glühen, brachten ein Medley von Rammsteins »Dicke Titten« bis hin zum Schlager »Ich steh auf Bergbauernbuam« auf die Bürgerhausbühne. Da war für jeden Geschmack was dabei.
Ein Highlight des Abends war der Auftritt von »Singo«, der sich mit den Worten »Ich bin der vierterfolgreichste Countrysänger der Wetterau, bei meinen direkten Nachbarn kennt mich jeder« vorstellte. Zur Melodie von »Somewhere over the rainbow« sang er »Oh Villingen, du bist ein Traum, doch fährt man durch, sieht man es kaum«, um mit der Zeile »doch das Beste ist, dass du nicht Ruppertsburg bist« zu schließen. Er schilderte, dass er auch gerne mal auf Hochzeiten spiele, etwa sein Medley »Dieser Weg wird kein leichter sein. Denn du trägst keine Liebe in dir«. Nachdem er mit einer Zugabe dem Publikum kräftig eingeheizt und einige gar auf den Tischen stehend mitgesungen hatten, holte er sich verdient die erste Rakete des Abends ab.
In einem Sketch unterhielten sich die beiden Dorfkinder (Dietke Diehl und Helena Wenzel) über Alltagssorgen. Beispielsweise: »Ich wünsch mir zum Geburtstag die Pille. Ich habe schon fünf Puppen, ich will nicht noch mehr.« Und Thorsten Fett berichtete von den Therapieangeboten seiner Landklinik.

