Wegweiser für ein sicheres Hungen

Hungen (us). Auf dem Land geht es nicht immer friedlich zu. Frank Bernshausen kann ein Lied davon singen. Der Grünen-Stadtverordnete sitzt mit seiner Firma TNL Umweltplanung im Bahnhofsgebäude von Hungen. Dort kriegen er und seine Mitarbeiter so einiges mit: Drogendeals am helllichten Tag, zugedröhnte Leute, die sich schlagen.
Passgenaue Lösungen als Ziel
Ein Mitarbeiter hätte bei einem Schlichtungsversuch »fast eins auf die Fresse bekommen«, wie Bernshausen in der Sitzung des Stadtparlaments drastisch einen der jüngsten Vorfälle schilderte. Auch andere Mandatsträger wie Carmmen Fröhlich-Jockel (Pro Hungen) berichteten von negativen Erfahrungen.
Anlass dazu bot der Antrag der Fraktion Pro Hungen, die Stadt möge sich um die Aufnahme in die Initiative KOMPASS des Hessischen Innenministeriums bewerben. Mit dem KOMmunalPrograAmmSicherheitsSiegel - so die vollständige Bedeutung von KOMPASS - geht es darum, spezifische kommunale Sicherheitsbedürfnisse als auch die Sorgen und Ängste der Bevölkerung zu erheben, zu analysieren und dann ein passgenaues Lösungsprogramm zu entwickeln. Dabei arbeitet die Polizei eng mit den Kommunen und ihren Bürgern zusammen. »Es geht um Prävention«, sagte Birgit Kraft, die den Antrag ihrer Frakion erläuterte. 90 Kommunen sind schon ins Programm aufgenommen worden. Die Teilnahme selbst ist kostenlos. Für Folgekosten, die durch individuell abgestimmte Projekte wie etwa die Videoüberwachung an Brennpunkten entstehen, können Fördergelder beantragt werden.
Frank Bernshausen fand den Vorstoß gut: »Man bekommt eine Anleitung fürs weitere Vorgehen an die Hand.« Auch Bürgermeister Rainer Wengorsch begrüßte die Idee. Auch in der Stadtverwaltung habe man KOMPASS bereits im Visier gehabt, berichtete er. Der Antrag wurde zur Erörterung weiterer Details in die zuständigen Ausschüsse verwiesen.