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Warten auf den Bus

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Von: red Redaktion

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Hungen (pm). Dass es sich mit dem Zug von Hungen bequem in Richtung Gießen und Gelnhausen im Stundentakt reisen lässt, ist die erfreuliche Seite einer Betrachtung von Hungens ÖPNV und macht das aktuelle 9-Euro-Ticket auch hierzulande attraktiv. Doch wie steht es um die Busverbindungen in und um Hungen? Wie attraktiv ist der Umstieg vom Auto für Bürger aus den Ortschaften?

Die SPD Hungen hat einige Verbindungen beispielhaft untersucht.

Busse im Zwei- bis Drei-Stunden-Takt

Früher mit dem Zug direkt erreichbar, muss Wölfersheim heutzutage mit dem Bus angefahren werden. Die Fahrt führt vom Hungener Bahnhof über Inheiden, Utphe, Bellersheim und Obbornhofen zum Bahnhof Södel. Die halbstündige Fahrt wird werktags etwa stündlich angeboten. Am Wochenende wird es schwieriger: Sonntags gibt es nur morgens eine einzelne Direktverbindung. Abhilfe könnte dereinst die geplante Reaktivierung der Horlofftalbahn schaffen.

Ähnlich sieht es mit der Anbindung nach Laubach aus: Wer wochentags in der Hungener Nachbarstadt zu tun hat, wird alle ein bis zwei Stunden bedient und ist nach 20 Minuten am Ziel (mit Halt in Villingen). Alternativ geht es mit der Bahn nach Lich und von dort mit dem Bus nach Laubach, was etwa eine Viertelstunde länger dauert. Am Wochenende allerdings fahren die Busse zwischen Hungen und Laubach stets nur im Zwei- bis Drei-Stunden-Takt.

Etwas Glück oder gute Planung braucht man für die Fahrt zwischen zwei Hungener Stadtteilen außerhalb der Kernstadt. In der Regel ist hier ein Umstieg in Hungen nötig, der manchmal flott gehen kann, bisweilen aber auch einige Wartezeit mit sich bringt.

Ein Beispiel: Von Rodheim nach Nonnenroth geht es wochentags immerhin ein- bis zweistündlich, es dauert aber je nach Uhrzeit mal 30, mal 60 Minuten. Am Wochenende wird die Verbindung gar nicht mehr angeboten, sodass dann nur der Umstieg auf ein anderes Verkehrsmittel bleibt. Auf anderen Strecken ist es ähnlich, etwa zwischen Trais-Horloff und Langd. Andernorts wird der Bus am Wochenende für viele höchstens eine Notfalloption sein: So muss man etwa für die Fahrt von Obbornhofen nach Villingen zwei Stunden Reisezeit einplanen.

»Der Run auf das 9-Euro-Ticket zeigt: Die Nachfrage nach dem ÖPNV ist da«, so schreiben die SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Anja Schwab und Sabine Fellner von Feldegg. Verantwortungsträger sollten nun zeitnah Fahrpläne im ländlichen Raum ermöglichen, die die Mobilität auch für Fahrgäste aus den dörflichen Stadtteilen an allen Wochentagen nicht nur theoretisch gewährleisten.

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