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Straßenrand als Biotop

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Von: red Redaktion

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Hungen (pm). Zwölf Botanik-Interessierte folgten der Einladung der NABU-Gruppen Horlofftal und Nonnenroth zur Exkursion auf den Magerwiesen Leibesberg und Haubenstein nach Nonnenroth. Diese Hügel bilden den Nordrand der »Wetterauer Trockeninsel«.

Die NABU-Vorsitzenden Stephan Kannwischer und Heinz Weiss hatten Jakob Nolte aus Röthges als Führer gewinnen können, der bei »Jugend forscht« 2021 als einer der besten Nachwuchsforscher Deutschlands ausgezeichnet worden war. Unter der fachkundigen Führung des angehenden Biologen wurde ein Schwerpunkt der Erkundungen auf die Vielfalt der Flora auf mageren Böden gelegt.

Nolte erläuterte die Merkmale und Lebensansprüche der wichtigsten Pflanzen und ihre Beziehung zum ökologischen System. Eine Auswahl mitgebrachter Pflanzenarten, wie die Rispenflockenblume, die Golddistel und Dorniger Hauhechel bereicherte die Führung.

Bei der Naturschutzwanderung fand der angehende Botaniker nur noch vereinzelt Reste von bunt blühenden Säumen. Dieses »Begleitgrün«, so Nolte, bekommt immer mehr Bedeutung für den Naturschutz. Wo Blumenwiesen verschwinden, können bunte Weg- oder Feldränder und Straßenböschungen zahllosen, oft auch gefährdeten Arten Raum zum Überleben bieten.

Auf den Grünstreifen finden auf Magerwiesen spezialisierte Tier- und Pflanzenarten alles, was sie brauchen. Auch die Flurbereinigung, die Ausräumung der Landschaft und die Zusammenlegung von Feldern tragen signifikant zur Aussterbekrise bei, da die Landschaftsstrukturen zur Biotopvernetzung fehlen.

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