Stadt Hungen will sich beteiligen
Hungen (ti). Als eine Win-Win-Situation bezeichnete Niddas Bürgermeister Hans-Peter Seum eine Beteiligung am interkommunalen Gewerbepark Oberhessen. Im Bau- und Planungsausschuss in Hungen am Montagabend warben er und Bernd-Uwe Domes von der Wirtschaftsförderung Wetterau für das Pilotprojekt. Ziel ist die Schaffung nachhaltiger Gewerbeflächen am Rande des Niddaer Stadtteils Harb, deren Umsetzung nach Kriterien wie CO2-Reduzierung, Grünflächenanteil, Energieeffizienz, Ressourcenschonung, Glasfaserausbau mit sehr hohen Übertragungsraten, gezielte Ansiedlung von Start-Ups und Firmen aus dem Technoliegbereich, enge Vernetzung mit der Metropolregion Rhein-Main oder eine wissenschaftliche Anbindung erfolgen soll (die GAZ berichtete).
Domes sprach von einer »Chance, im ländlichen Raum innovative Betriebe anzusiedeln« und so die Abwanderung junger Menschen zu verhindern. Vorteilhaft sei die Nähe zum Rhein-Main-Gebiet, das die vielen interessierten Unternehmen nicht mehr aufnehmen könne, außerdem die günstige Lage des geplanten Gewerbeparkes an zwei Bundesstraßen und nur acht Kilometer vom nächsten Autobahnanschluss entfernt.
Auf die Frage von Fabian Kraft (Pro Hungen) nach der Wirtschaftlichkeit, gab es von Seum noch keine Antwort. Zahlen könne er erst nennen, wenn er wisse, wie viele Kommunen sich endgültig beteiligen, so der Bürgermeister. Ursprünglich sollten es neben Nidda und Hungen sieben weitere Städte und Gemeinden sein, aber noch nicht in allen gibt es offenbar einen positiven Parlamentsbeschluss.
Während Kraft mit Blick auf die Planungen für den Gewerbepark Hungen-Süd Nachteile in einer Beteiligung am Niddaer Projekt sieht - »Jeder Betrieb der dort ansiedelt, fehlt uns hier« - überwogen bei der Mehrheit des Gremiums die positiven Aspekte. Frank Bernshausen (Grüne) beispielsweise hofft auf Synergien im Zusammenspiel der beiden Gewerbeparks. Bernshausen: »Die Konkurrenz ist da, aber ich sehe auch die Chancen.« Bei zwei Enthaltungen von Pro Hungen sprach sich der Bau- und Planungsausschuss für den Grundsatzbeschluss aus.
Mit dem gleichen Ergebnis fiel am Dienstagabend die Abstimmung im Haupt- und Finanzausschuss aus.