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»Sind auf sehr gutem Weg«

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Von: Christina Jung

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Nachdem Eltern vor zwei Wochen angebliche Missstände in der Inheidener Kita Spatzennest öffentlich gemacht haben, läuft die Aufarbeitung. Es gab Gespräche in konstruktiver Atmosphäre. Probleme wurden angesprochen, Lösungsmöglichkeiten erörtert. © Tina Jung

Hungen (ti). Zu wenig Erzieherinnen für die zu betreuenden Kinder. Die fehlende Umsetzung des pädagogischen Konzeptes. Kein Raum für Sport- und Bewegungsangebote. Es waren zwei Dutzend Fragen gespickt mit Vorwürfen, die es in sich hatten, die Elternvertreter der kommunalen Kindertagesstätte Spatzennest in Inheiden vor zwei Wochen in der Hungener Stadtverordnetenversammlung öffentlich machten.

Mittlerweile läuft die Aufarbeitung. Die Verwaltung hat die Fachaufsicht eingeschaltet, Gespräche mit Kita-Leitung und Elternvertretern geführt. Bürgermeister Rainer Wengorsch zieht eine positive Zwischenbilanz. »Wir wollen versuchen, aus den Hinweisen und Erkenntnissen Verbesserungen herbeizuführen«, so der Rathauschef.

Das soll vor allem mithilfe einer Supervision geschehen. Heißt konkret: Zwei bis drei Monate lang wird von außen jemand auf die Abläufe in der Einrichtung, die Kommunikationswege und die Interaktion zwischen Eltern und Erzieherinnen schauen und im Rahmen eines gesteuerten Prozesses Veränderungen anstoßen.

In den nächsten Tagen wird es seitens der Verwaltung Gespräche mit Erzieherinnen geben, für den 15. März ist ein Gesamtelternabend vorgesehen, bei dem auch die Fachaufsicht anwesend sein soll. Dann, so Wengorsch, könnten die Eltern noch vorhandene Bedenken direkt anbringen.

Konstruktive Atmosphäre

Allerdings dürften Letztere bei den meisten Müttern und Vätern mittlerweile ausgeräumt sein. 20 von ihnen hatten in der vergangenen Woche mit Wengorsch zusammengesessen und die angeprangerten Missstände thematisiert. Es ging um Themen wie Personal, pädagogisches Konzept, Kommunikation und Transparenz. Im Nachgang loben beide Seiten die konstruktive Atmosphäre.

»Ich glaube, der Bürgermeister hat die Ängste der Eltern tatsächlich verstanden«, sagt Katrin Kupfer, Sprecherin der Elterninitiative, die am 7. Februar mit ihren Vorwürfen den Weg in die Öffentlichkeit gesucht hatte. »Wir sind alle sehr positiv aus dem Gespräch herausgegangen und hoffen jetzt auf eine schnelle Umsetzung der Lösungsvorschläge«, so Kupfer. Bereits in den zwei Wochen nach Bekanntwerden der Kritik habe sich in der Arbeit der Erzieherinnen gezeigt, dass sich etwas in ihren Köpfen verändert habe. Kupfer: »Ich denke, dass wir auf einem sehr guten Weg sind.« Auch der Rathauschef findet positive Worte, lobt den Umgang im Gespräch mit den Eltern und unterstreicht die Notwendigkeit, Verbesserungen herbeizuführen. Man habe Probleme identifiziert und mögliche Lösungen erörtert. Ein Beispiel dafür sei die Supervision, ein weiteres die Prüfung einer Raumerweiterung in Form eines Containers oder Anbaus. Wenig optimistisch ist Wengorsch aber, was das fehlende Personal angeht. »Wir bemühen uns, Fachkräfte zu generieren, aber der Erziehermangel ist ein flächendeckendes Problem. Die Situation bleibt schwierig.«

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