Mit ganz eigener Dynamik

Hungen (nab). Besucher des Hungener Schlosses können im Pferdestall die abstrakten Gemälde von Sarah Oesch bestaunen. Unter dem Titel »BliCkFanGende Farbwelten« machen die Bilder genau das: die Blicke auf sich ziehen.
»Schon in meiner Kindheit habe ich die Liebe zur Malerei entdeckt,«, berichtet Oesch während der Vernissage. »Mein Onkel war Künstler und hat mich motiviert.«
Guter Ausgleich zum Alltag
Aufgewachsen ist Resch in Schotten, heute lebt sie in Frankfurt. »Ich habe die abstrakte Kunst als Mittel entdeckt, um mich auszudrücken«, erläutert Oesch. »Und es ist ein guter Ausgleich zu meiner Arbeit als Erzieherin«, sagt die Künstlerin. Durch das Malen kann sie ihre Emotionen ausdrücken und alles rauslassen. »Danach fühlt man sich wie frei.«
Manchen Bildern sieht man die expressive Farbgestaltung an, andere wiederum die sanfte Liebe zum Detail. Im Malprozess entwickelt Oesch ganz eigene Dynamiken. So kann es auch sein, dass sie das Badezimmer in ihr Atelier verwandelt und die Bilder mithilfe des Wassers aus der Duschbrause gestaltet - oder ihnen aber mit einer Gabel den letzten Schliff verleiht. So wie etwa bei dem »Baumbild«, das Frank Sygusch vom Freundeskreis Schloss Hungen in seiner Eröffnungsrede zwischen Zeichnung und Malerei verortet. »Mit seinen Klecksen-in-Linien, Strichen in viel schwarz und gelb wirkt es sehr spielerisch für mich und hat etwas Leichtes und Klares«, erläutert Sygusch. »Aber gleichzeitig auch nicht, als ob die Farbkleckse die Linien aufheben wollen.«
Die Spannung und Wechselwirkung, die Oesch beim Auftragen der Acrylfarben auf die Leinwand erzeugt, kann man noch bis Sonntag, 9. April, besichtigen und auf sich selbst wirken lassen.
Geöffnet ist die Schau am Wochenende zwischen 15 und 18 Uhr. Am Karfreitag, 7. April, ist sie ebenfalls geöffnet.