»Mehrwert für die Menschen«

Hungen (ti). Elf moderne Arbeitsplätze auf 200 Quadratmetern, dazu ein Besprechungsraum und ein Wartebereich samt Kinderspielecke und Besucher-WC - nach knapp einjähriger Sanierung ist die neue Anlaufstelle für den Fachbereich Bürgerdienste der Stadt Hungen fertig. Gestern wurde offiziell Einweihung gefeiert.
Bürgerbüro und Ordnungsamt der Schäferstadt sind künftig unter einem Dach zu finden. In der Kaiserstraße 5a, einem Rathaus-Nebengebäude. Das soll das Zusammenwirken der Mitarbeiter vereinfachen und den Bürgern ein effizienteres und besseres Angebot ermöglichen, wie Bürgermeister Rainer Wengorsch sagte. Ein elfköpfiges Team wird hier künftig seinen Job machen. Während das Ordnungsamt bereits vor der Sanierung in dem 1958 errichteten Gebäude angesiedelt war, wechselt das Bürgerbüro dorthin und macht seine bisherigen Räumlichkeiten im Rathaus für den Fachbereich technische Dienste frei, der zuletzt sehr beengt gearbeitet hatte. Wengorsch: »Wir brauchen den Platz dringend.« Denn die Aufgaben der Verwaltung wüchsen stetig.
Energetisch saniert
2013 hatte die Stadt das frühere Wohnhaus und Büro von Architekt Hermann Köhler gekauft. Lange wurde es nur zum Teil durch das Ordnungsamt und als Abstellraum genutzt. Aus dem Jahr 1959 stammend, war es stark »in die Jahre gekommen«, eine Sanierung dringend notwendig geworden.
Die Kosten für diese belaufen sich auf 500 000 Euro, Finanzielle Unterstützung dafür gab es in Höhe von 232 000 Euro - 66 000 Euro aus Landesmitteln zur Förderung der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien in den Kommunen, 166 000 Euro aus dem Programm Wachstum und nachhaltige Erneuerung zum Stadtumbau des Landes Hessen.
Für die energetische Sanierung wurden Türen und Fenster ausgetauscht, Decken und Wände gedämmt, Dach, Böden sowie Elektrik saniert beziehungsweise neu verlegt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: einladend, hell und modern.
Bis es soweit war, galt es angesichts der angespannten Situation in der Baubranche und andauernder Corona-Pandemie einige Schwierigkeiten zu bewältigen. Architekt Uwe Hartmann sprach von einem »harten Stück Brot«, nannte als Beispiele »unvernünftig lange Wartezeiten« bei Baumaterialien oder Verzögerungen aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle. Der Verwaltungschef zeigte sich auch angesichts dessen zufrieden mit dem Ergebnis. Er sprach von einem »Mehrwert auf Dauer für die Bürger«. Außerdem seien »sehr gute Arbeitsbedingungen in diesem Gebäude« geschaffen worden.