Klänge aus fernen Ländern

Hungen (nab). Traditionelle und außerdem sehr seltene Instrumente aus aller Welt standen am Samstagabend im Mittelpunkt eines kleinen, aber feinen Konzertes im Hungener Schloss. Im Blauen Saal präsentierten Valentina Bellanova und Markus Wach eine Auswahl ihres Repertoires, das unendlich vielfältig erscheint.
Chinesische Flöte aus einem Kürbis
Mit Flöten und vor allem der Ney kennt sich Bellanova bestens aus. Die studierte Flötistin präsentierte eine Reihe ungewöhnlicher Blasinstrumente. Wach hingehen hat sich auf traditionelle Saiteninstrumente aus verschiedenen Kulturen spezialisiert und stellte diese entsprechend vor.
Gemeinsam starteten die beiden Musiker mit einem Tanzlied aus Bulgarien. Das sei fordernd in der Rhythmik, die so ganz anders ist als die hierzulande gewohnte, erläuterte Wach. Benutzt hat er dabei ein typisch bulgarisches Instrument, die Gadulka, mit mitschwingenden Saiten. Danach gab es ein selbst komponiertes Stück mit der türkischen Saz, passend dazu setzte Bellanova mit der Flöte Ney ein. Dieses Instrument besteht aus einem Stück Bambus mit sieben Löchern mit und ohne Mundstück. Diese Art existiert schon seit Tausenden von Jahren und wird in der arabischen, türkischen, persischen und zentralasiatischen Musik gespielt, erfuhren die Konzertbesucher.
Flöten und Saiteninstrumente ergänzten sich auch im weiteren Verlauf des Konzertes wunderbar im Zusammenspiel. Es kamen weitere Stücke zu Gehör - etwa aus Aserbaidschan und aus Regionen, die gar nicht so bekannt sind, etwa aus einer Region Usbekistans. Dabei setzte Wach ein Instrument ein, das ursprünglich Schamanen vorbehalten war. Bellanova spielte dazu auf einer chinesischen Flöte, die aus einem Kürbis hergestellt wurde und interessante Klänge erzeugt. Mehr Besucher hätte das Konzert durchaus verdient. Jene, die dort waren, haben sich bestens an den »Klängen der Welt« und dem Zusammenspiel erfreut.