Hungen leistet Pionierarbeit
Hungen (ti). Die Hungener Stadtverordnetenversammlung hatte im Mai vergangenen Jahres beschlossen, mit einem 176 Hektar großen Teil des kommunalen Waldes am Bundesprojekt Wildnisfonds teilzunehmen und zu diesem Zweck einen Vertrag mit der NABU-Stiftung abzuschließen. Die Ausgestaltung jenes Vertrages allerdings beschäftigte in den vergangenen Monaten die Beteiligten und ihre Juristen.
Denn die Schäferstadt ist die erste Kommune, die im Rahmen des Wildnisfonds Flächen zur Verfügung stellt.
Folglich galt es, »Pionierarbeit« zu leisten. »Wir hatten einige juristische Klippen zu umsteuern«, erklärte Rechtsanwalt Christopher Nübel, der die Stadt in dieser Angelegenheit berät, in der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Umwelt- und Klimaschutz sowie Finanzen. Zahlreiche Punkte galt es zu klären, vom Tourismus über die Verkehrssicherung bis hin zum Jagdrecht.
Die herkömmliche Jagd nämlich darf im Wildnisgebiet nicht stattfinden. Was nicht heißt, dass nicht gejagt werden darf. Ein Wildtiermanagement muss her, ein entsprechendes Konzept spätestens in fünf Jahren vorliegen, erklärte Dr. Markus Dietz vom Institut für Tierökologie und Naturbildung aus Gonterskirchen, der das Projekt für die NABU-Stiftung vor Ort fachlich begleitet. Konstruktive Gespräche mit den betroffenen Jagdgenossenschaften und Jagdpächtern diesbezüglich hat es bereits gegeben.
Gegen die Stimmen von CDU und FW votierten am Ende beide Ausschüsse mehrheitlich für den Abschluss des ausgearbeiteten Vertrages über den Nutzungsverzicht auf den 176 Hektar Stadtwaldfläche.