Geheimnisvolle Barrikaden

Hungen (pm). Der Freundeskreis Schloss Hungen lädt ein zu einem Klavierkonzert mit Christoph Schanze. Am Sonntag, 19. März, heißt es: »Les Baricades Mistérieuses - ›Minimal Music‹ im Barock und heute«. Beginn ist um 18 Uhr im Blauen Saal.
Der Titel »Les Baricades Mistérieuses«, den der französische Barockkomponist François Couperin einem seiner Cembalostücke gegeben hat, ist rätselhaft. Sind die »geheimnisvollen Barrikaden« Masken bei einem Maskenspiel? Sind es die Wimpern einer schönen Frau? Ist es die Grenze zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Leben und Tod? Oder bezieht sich der Titel auf die musikalische Struktur des Stücks? Diese ist einzigartig und enigmatisch: Es entfaltet sich eine endlos wirkende Klangfläche aus gebrochenen Akkorden, deren Harmonien ineinanderfließen und die beim Hören einen beinahe hypnotischen Bann ausüben.
Es scheint fast so, als hätte Couperin in diesem und ähnlich angelegten Stücken Prinzipien der sich seit den 1960er Jahren entwickelnden Minimal Music vorweggenommen. Solchen faszinierenden Querverbindungen geht das Konzertprogramm des Pianisten Christoph Schanze nach.
Präsentiert werden im Konzert ausgewählte Werke zeitgenössischer Komponisten, die der Stilrichtung der »Minimal Music« zuzuordnen sind. Erklingen werden unter anderem Stücke von Philip Glass und Yann Tiersen.
Schanze studierte Germanistik an der Universität Tübingen sowie Musik an der Hochschule für Musik in Trossingen. Seine ausgeprägte Konzerttätigkeit als Pianist und Cembalist, sowohl solo als auch kammermusikalisch, machte ihn einem breiten Publikum bekannt.