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Dringender Handlungsbedarf

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Von: Ursula Sommerlad

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Damals war es funkelnagelneu: Das Bürgerhaus am Tag seiner Einweihung im März 2001. Jetzt besteht erheblicher Renovierungsbedarf. ARCHIVFOTO: TR © Red

Hungen (us). In Rodheim klingeln die Alarmglocken. Gut 20 Jahre nach der Einweihung besteht am Bürgerhaus erheblicher Renovierungsbedarf. »Wir müssen jetzt etwas tun, sonst kann es ganz teuer werden«, warnte CDU-Fraktionsvorsitzender Norbert Marsfelde. Er muss es wissen. Er ist Ortsvorsteher in Rodheim und hat den Holzbau kürzlich mit Vertretern des Bauamtes inspiziert.

Die Fotos von dieser Begehung präsentierte er am Donnerstag Abend in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, der den Haushalt für 2022 beriet.

Vor allem an der Wetterseite sind Fenster, Türen, aber auch Holzstützen so in Mitleidenschaft gezogen, dass sie teilweise ausgetauscht werden müssen. »Vor fünf Jahren wäre es mit Streichen noch getan gewesen«, bemerkte Marsfelde. Die Maßnahme sei überfällig und »ganz, ganz wichtig«.

Aus dem Ausschuss kam kein Widerspruch. »Die Bilder sind schon eindrucksvoll«, räumte FW-Fraktionsvorsitzender Holger Frutig ein, und auch Bürgermeister Rainer Wengorsch bestätigte: »Es besteht Sanierungsbedarf, das ist richtig.« Einstimmig einigten sich die Ausschussmitglieder darauf, 25 000 Euro für die Renovierung bereitzustellen.

Das Geld wird an anderer Stelle eingespart. Die Mittel für die Umgestaltung des Minigolfplatzes am Schwimmbad und das dahinter liegende Rodtwäldchen werden von 50 000 Euro auf 10 000 Euro reduziert. Es handelt sich nach Auskunft des Bürgermeisters um Planungskosten, für die Maßnahme sollen nach Auskunft von Wengorsch Fördergelder aus dem Leader-Programm beantragt werden.

Der Haushalt 2022 schließt im Ertrag mit einem Defizit von 1,536 Millionen Euro, im Finanzplan fehlen 1,744 Millionen Euro. Dennoch muss die Stadt laut Wengorsch kein Haushaltssicherungskonzept vorlegen, sofern sie die Schulden in den kommenden fünf Jahren wieder ausgleichen kann. Das Defizit könne aus der bilanzierten Rücklage ausgeglichen werden. Zudem will die Stadt bei den Investitionen auf die Bremse drücken. Die eingeplanten 220 000 Euro für den Neubau eines Wertstoffhofes im Gewerbegebiet Grasser Höhe wurden nach kurzer Diskussion abgespeckt.

In diesem Jahr sollen maximal 100 000 Euro für die Planungen und eventuell auch für erste Bauarbeiten ausgegeben werden. Die restlichen Mittel werden 2023 als Verpflichtungsermächtigung zur Verfügung stehen.

Um 15 000 Euro auf nun 20 000 Euro aufgestockt wurden die Gelder für den Feldwegebau. FW-Sprecher Frutig hatte sich dafür eingesetzt, um Radwegeverbindungen insbesondere für die östlichen Stadtteile zu verbessern. Konkret nannte er die Strecke von Rabertshausen nach Rodheim. »Die Bevölkerung würde dieses Angebot nutzen«, zeigte sich Frutig überzeugt. Einen Antrag, 10 000 Euro für ein Verkehrskonzept für Obbornhofen zur Verfügung zu stellen, zog die SPD nach kurzer Diskussion zurück. Hintergrund sind zu viele parkende Autos in den engen Straßen.

Doch Obbornhofen ist kein Einzelfall. »Das Problem haben wir auch in anderen Stadtteilen«, informierte Fachbereichsleiterin Bianca Hübschen. Norbert Marsfelde weiß, warum das so ist. »Die Leute stellen das Auto lieber auf die Straße, als dass sie das Hoftor aufmachen.« Die Stadtverwaltung will sich um Lösungsansätze für die gesamte Großgemeinde bemühen.

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