Die Schafe heben ab

Hungen (pad). Wenn in der Schäferstadt Karneval gefeiert wird, dann dürfen Schafe nicht fehlen. Das wohl prominenteste Schaf der Welt, Shaun, stand nun in die Schäferstadthalle bei der großen Sitzung des Hungener Carnevalsvereins auf der Bühne. Zusammen mit seinen Freunden machte es sich auf den Weg, um rund um Hungen zu wandern. Dabei traf es zwei Bekannte aus dem Frankreich-Urlaub:
Asterix und Obelix. Asterix wollte den mittelhessischen Zaubertrank aus der grünen Kiste probieren, während Obelix mit der Musik des Handkäses kämpfte - es ist halt kein Wildschwein. Der Elferrat erhielt für seinen Auftritt viel Applaus.
Erstmals stand an dessen Spitze Andreas Ader. Mit den Worten »Herzlich willkommen, Schafe« eröffnete er die 62. HCV-Sitzung. Als die erste Sitzung stattfand, könnten die Omas und Opas der Tänzerinnen der »Red Diamonds« selbst als junge Menschen im Publikum gesessen haben. Die Gruppe präsentierte einen Gardetanz und bewies, dass auch nach drei Jahren Pandemie der Sprung in den Spagat noch problemlos funktioniert.
Flughafen Hungen
Die »Sprinkles« verwandelten die Bühne in einen Flugplatz: Zur Musik »Danger Zone« aus dem Film »Top Gun« stürmten sie in die Halle, um dann die Etappen einer Flugreise tänzerisch darzustellen. Zur Melodie »From now on« aus dem Film »The Greatest Showmen« wurde schließlich zum Landeanflug angesetzt.
Noch höher hinaus wagten sich die »Freaky Flames« und lieferten innerhalb ihres Showtanzes eine der wohl höchsten Wurffiguren, die die Stadthalle je gesehen hat. Schon der Einmarsch war besonders: Während drei Tänzerinnen eine Pyramide bildeten, lief die Truppe durch das entstehende Dreieck hindurch. Eine Figur, die man wohl in Zukunft andernorts auch sehen wird.
Die Gruppe »Matchless« machte die Blumenzucht erlebbar, die »Glorreichen Schenkelschwinger« ihrem Namen einmal mehr alle Ehre. Die Tanzgruppen »Soul System« und »Dance Company« rundeten das Tanzangebot ab. Mit einem »Best of« feierte die Playbackshow ihr Zehnjähriges, die »Grasseehübber« präsentierten einen Sketch, Vanessa und Robin boten Gesang, ebenso wie die Elsheimer Schnorresänger. Thorsten Fett bot seine Behandlungen mit der Flex als Arzt der Utpher Landklinik auch dem Hungener Publikum an, in die Bütt stieg zudem Pfarrer Kleinert.
Der »Singo«, der bereits in Villingen die Narren begeistert hatte, setzte seine Tournee fort. Beim Weg auf die Bühne bedankte er sich zunächst für die »Sitting Ovations« - um diese in den nächsten 15 Minuten in Standing Ovations zu verwandeln. Der »vierterfolgreichste Countrysänger der Wetterau« hatte eigens für Hungen neue Gags entwickelt. So kündigte er ein Lied an, welches er auch »schon ans Radio geschickt hat. Die fanden das so gut, dass sie sagten: »Ruf uns bitte nicht mehr an.« In diesem Lied bekamen alle Ortsteile eine Strophe gewidmet. »Bist du jung, willst feiern und tust in Hungen wohne - musst du nach Utphe, da gibt’s nachts eine U-30-Zone« oder »In Rodheim kannst du was erleben, da soll es wieder Wölfe geben« sowie »Scheren hat in Hungen Tradition, darum hat jeder Zweite einen Friseursalon« sorgten für zahlreiche Lacher.

