Die Nonnenröther und die Maulwürfe
Aus irgendeinem Grund hat sich für die Einwohner des Dorfs Nonnenroth - das nebenbei erwähnt dieses Jahr 750 Jahre alt ist - der Begriff »Rutärscher« durchgesetzt - also roter Bobbes. In Hessen meint dies den Po - in Berlin seltsamerweise eine Backware. Aber das ist ein anderes Thema.
Dabei wäre auch ein anderer Name möglich gewesen. Denn lange Zeit waren die Nonnenröther vor allen Dingen als versierte Maulwurffänger in den Nachbarorten bekannt. Die Tiere wurden gejagt, da ihre Erdhaufen bei der Mahd der Wiesen störten. In der Chronik von Trais-Horloff heißt es etwa: »1842 übte diese Tätigkeit der Nonnenröther Schleuning aus.« Und was machte ein Maulwurfsfänger? »Er hatte in Privatgärten und auf allen Wiesen die Maulwürfe zu fangen und musste wöchentlich zweimal in der Gemarkung anwesend sein« - mit Anmeldung beim Bürgermeister. Schleuning war darin sehr erfolgreich, fing 287 Exemplare in einem Jahr. Wie die Chronik der Stadt Hungen berichtet, mussten die Fänger die Tiere dem Polizeidiener vorlegen, der diese nachzählte. Weitere Nonnenröther Maulwurfsfänger waren in Trais-Horloff Johannes Michel und Johannes Müller III, in Hungen Ludwig Müller und Heinrich Rinker III. pad